„Spielsucht? – Kommt mir nicht in die Tüte“
Aktionstag gegen Glückspielsucht mit Bäckereitüten-Aktion und Infostand
Mit dem bundesweiten Aktionstag gegen Glücksspielsucht wird jedes Jahr deutschlandweit auf das hohe Suchtpotenzial von Glücksspielen aufmerksam gemacht. Experten zufolge sind rund eine halbe Million Menschen in Deutschland von einer Spielsucht betroffen. Am Aktionstag 2018 unter dem Motto „Spielsucht – kommt mir nicht in die Tüte“ beteiligen sich auch in diesem Jahr wieder der Fachbereich Gesundheit und das Suchthilfenetzwerk der Stadt Mannheim mit regionalen Präventionsangeboten.
„Gerade die Glücksspielsucht führt von allen Verhaltenssüchten neben der psychischen Abhängigkeit zu einer großen finanziellen Belastung für die Betroffenen und deren Familien. Häufig endet das pathologische Glücksspiel in einer finanziellen Notlage, in der die individuelle und gesellschaftliche Existenz besonders bedroht ist“, betonte Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Freundlieb bei der Eröffnung des Aktionstages am Mittwoch in der Bäckerei Zorn. Die Stadt unterstütze daher die Präventionsstrategie. Sie wünsche sich daher eine rege Beteiligung an dem Aktionstag, um das Bewusstsein für das wichtige Thema „Glücksspielsucht“ zu fördern und die Mannheim Bevölkerung zu sensibilisieren.
Der Beauftragte für Suchtprophylaxe der Stadt, Dr. Timo Kläser, hat örtliche Bäckereien akquiriert, die sich an der diesjährigen Bäckertütenaktion beteiligen. In Mannheim werden insgesamt 30.000 Bäckertüten bei jedem Einkauf in Bäckereien in der Stadt und auf dem Mannheimer Wochenmarkt mit dem Slogan „Spielsucht? Kommt mir nicht in die Tüte“ an die Kunden ausgegeben.
An einem Infostand zum Thema „Glücksspielsucht“ am Marktplatz standen zudem Fachkräfte der Suchtprävention und der Suchtberatungsstellen des „Diakonischen Werks“ und der „Fachstelle Sucht des Baden-Württembergischen Landesverbandes für Prävention und Rehabilitation“ Mannheim sowie des Fachbereichs Gesundheit für Gespräche und zu Fragen rund um das Thema Glücksspiel und die darin verborgenen Suchtgefahren zur Verfügung. Sie berieten Interessierte und Passanten über Möglichkeiten vor Ort, um so zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Glücksspiel in der Mannheimer Bevölkerung beizutragen. „Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden. Es kamen ständig neue Interessenten zum Stand. Wir erreichten damit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und konnten sie für das nicht so sehr im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung stehende Thema der Glückspielsucht sensibilisieren“, so Kläser
Im Rahmen der Kampagne „Spielverderber – die Sucht verdirbt mehr als nur das Spiel“ stellt das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg den Kommunen mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration, des Bäckereiinnungsverbandes Baden e.V. und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Materialien und Giveaways zur Verfügung. Mit den bedruckten Postkarten, Bäckertüten oder Pflastermäppchen war es das Ziel der Mannheimer Akteure, niedrigschwellig viele Menschen für das Thema sensibilisieren.
Speziell für Schulen, Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Vereine wurden in Baden-Württemberg suchtpräventive Materialien zum Thema „Glücksspiel“ entwickelt. Diese sind in einen handlichen Koffer verpackt und können kostenlos für alle Interessierten beim Beauftragten für Suchtprophylaxe im Fachbereich Gesundheit der Stadt Mannheim ausgeliehen werden.
Hintergrund
Glücksspiele sind Spiele, die nicht von der Geschicklichkeit des Spielers abhängen, sondern vom Zufall bestimmt sind. Als Glücksspiele werden Spiele mit Geldeinsatz bezeichnet. Der Spielerfolg ist vor allem vom Zufall bestimmt und ist nicht von der Geschicklichkeit und Intelligenz oder Wissen des Teilnehmenden abhängig. Vom „pathologischen Spielen“, wie die Spielsucht in der Fachsprache bezeichnet wird, sind etwa ein Prozent der Bevölkerung betroffen. In einer Repräsentativbefragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Jahr 2017 gaben gut vier Prozent der Befragten an, mehr als 100 Euro monatlich für Glücksspiele auszugegeben.
Das Suchthilfenetzwerk der Stadt Mannheim ist mit den genannten Suchtberatungsstelen im landesweiten „Arbeitskreis Glücksspiel“, der beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg in Stuttgart angesiedelt ist, langjähriges Mitglied.
Weitere Infos erteilt: Dr. Timo Kläser, Beauftragter für Suchtprophylaxe, Telefon: 0621-293-9339, E-Mail: [email protected].
Zusätzliche Informationen zum Thema Glücksspielsucht und zum Aktionstag 2018 gibt es auf der Homepage der kommunalen Suchtprävention der Stadt Mannheim: https://w w w. mannheim. de/de/service-bieten/gesundheit/gesundheitsfoerderung-und-praevention/suchtpraevention sowie auf der Homepage Spielverderber: https://w w w. gesundheitsamt-bw. de/lga/DE/Kompetenzzentren_Netzwerke/Gluecksspiel/Gluecksspiel_als_Sucht/Seiten/default. aspx