Mannheim. (zg) „Stadt im Wandel – Mannheim 2030“: Unter diesem Schwerpunktthema stand der Neujahrsempfang 2019 der Stadt Mannheim. Rund 9.000 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung heute, am 6. Januar, in das Congress Center Rosengarten. Grund für das Schwerpunktthema ist der Leitbildprozess, an dem rund 2.500 Bürgerinnen und Bürger mitgewirkt haben und an dessen Ende in wenigen Wochen ein Leitbild für das Mannheim im Jahr 2030 steht. Dabei geht es vor allem darum, die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen auf lokaler Ebene umzusetzen. Auf der Ebene 2 des Rosengartens präsentierten die Stadtverwaltung und zivilgesellschaftliche Akteure deshalb die großen globalen und lokalen Zukunftsthemen. Im Ausstellungsbereich auf den Ebenen 0 und 1 sowie auf den dortigen Bühnen präsentierten sich rund 250 Gruppen, Vereine, Unternehmen, Hochschulen, Verbände und sonstige Einrichtungen mit 1.500 Mitwirkenden. Die Karneval-Kommission veranstaltete zudem eine Prunksitzung.
Wie in jedem Jahr stand der Festakt im Mittelpunkt, der dieses Mal von der „Glückministerin“ Gina Schöler und dem Nachtbürgermeister Hendrik Meier moderiert wurde. Die künstlerischen Beiträge kamen von der Musikhochschule Mannheim, dem Nationaltheater Mannheim sowie der Popakademie Baden-Württemberg. Während des Festakts hat der Oberbürgermeister wieder zahlreiche Personen, Projekte und Vereine für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. „Die Atmosphäre einer Stadt wird entscheidend von den Menschen bestimmt, die sich positiv engagieren und von der Frage, wie viele Menschen sich als Teil einer Stadtgemeinschaft sehen, ob für alle eine Einladung besteht, sich zugehörig fühlen zu können. Für beides steht unser Neujahrsempfang“, sagte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz in seiner Neujahrsrede, die er traditionell im Rahmen des Festakts hält. „Das Leitbild soll beschreiben, wie die Stadt sein soll, in der wir 2030 leben wollen. Und dieses Mannheim des Jahres 2030 kann nur ein positives Bild sein, wenn wir ökologischer, sozialer, wirtschaftlich stabiler handeln und weniger auf Kosten anderer leben. Die globalen Nachhaltigkeitsziele in diesem Leitbild zu berücksichtigen, heißt, sich die Frage zu stellen, ob sich das, was wir anstreben und tun, auch für unsere Nachkommen noch als sinnvoll und richtig erweisen kann.“
Das ausformulierte Leitbild wird der Gemeinderat in den nächsten Wochen verabschieden. „Die Arbeit wird mit dem Beschluss des Leitbilds nicht getan sein, sondern beginnen, nämlich diese Vision bekannt zu machen und zu erklären“, so OB Kurz. Die Bürgerbeteiligung, die Bestandteil des Leitbildprozesses war, hat der Oberbürgermeister als positiv wahrgenommen: „Im Rahmen der Leitbilddiskussion haben zweimal einige Dutzend per Los eingeladene Bürgerinnen und Bürger miteinander diskutiert und Vorschläge erarbeitet. Menschen, die sich nicht kannten, aus unterschiedlichen Stadtteilen mit unterschiedlichen Biografien: einander zuhörend, Unterschiede aushaltend, konstruktiv. Das ist die Substanz der Demokratie!“
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hat den Mannheimer Leitbildprozess finanziert. Die UN Habitat, also die UN-Organisation, die sich mit der Entwicklung der menschlichen Siedlung und den Städten befasst, beobachtet und begleitet ihn. Deshalb hat Maimunah Mohd Sharif, Exekutivdirektorin von UN Habitat, eine Grußbotschaft zum Neujahrsempfang geschickt. „‘Mannheim 2030‘ ist ein herausragendes Beispiel für die Verbindung internationaler Agenden mit der kommunalen Ebene“, so Sharif. „Ohne den Einsatz der Städte sind globale Ziele nicht erreichbar.“
Dr. Daniela Schwarzer, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, hielt die Festrede mit dem Thema „Die Welt im Umbruch: Handlungsoptionen für Deutschland und Europa“. Darin hat sie sich mit der aktuellen Situation und den Herausforderungen für Deutschland und Europa auseinandergesetzt. Wichtige Aufgaben sieht sie in einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik auf allen Ebenen, in den Bereichen Sicherheit und Recht, in der Rolle Europas in der Welt sowie im Weitergestalten der internationalen Ordnung.
Die Stadt Mannheim dankt für die Unterstützung der MVV Energie, der GBG – Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, der Stadtmarketing Mannheim, dem Dorint Kongress Hotel, Eichbaum, Coca-Cola, dem RNF und der m:con.