Prof. Dr. Eckart Würzner zum Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags gewählt
Für wirksamen Klimaschutz und notwendige Anpassungen an den Klimawandel brauchen die Städte mehr Unterstützung von Bund und Ländern: Mit diesem Ruf nach mehr Hilfe ist der Deutsche Städtetag am Mittwoch, 5. Juni 2019, an die Öffentlichkeit gegangen. Zudem tritt der Städtetag unter anderem dafür ein, den Zusammenhalt in den Städten zu stärken und die nachhaltige Mobilität zu forcieren. Als Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetages hat Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner diese Beschlüsse mit erarbeitet. Bei der Hauptversammlung in Dortmund ist Prof. Würzner außerdem erstmals zu einem der Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags gewählt worden. Neuer Städtetagspräsident ist der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Würzner: „Bund und Länder müssen sich engagieren – umgehend und viel stärker als bisher“
„Der Städtetag folgt damit voll der Linie, die wir vor wenigen Tagen bei der internationalen Klimaschutzkonferenz in Heidelberg erarbeitet haben: Die Städte spielen beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle, denn hier entstehen die meisten Treibhausgase. In ihren Bemühungen stoßen sie aber auf gesetzlicher und finanzieller Ebene immer wieder an ihre Grenzen. Hier müssen sich Bund und Länder engagieren – umgehend und viel stärker als bisher“, schloss sich Prof. Würzner dem Appell an.
Als Vorstandsmitglied des europäischen „Konvent der Bürgermeister“ („Covenant of Mayors“ – CoM) bekräftigte er auch beim CoM-Vorstandstreffen in Brüssel: „Wir benötigen eine Änderung des Steuersystems und mehr finanzielle Anreize für eine nachhaltige Mobilität und CO2-neutrale Stadtquartiere in Kommunen. Ein EU-weit geltendes ,Erneuerbare Energie‘-Gesetz und ein Anreizsystem, bei dem der über eingesparte Tonnen CO2 klimafreundliche Maßnahmen gefördert werden, könnten die Klimaschutzbemühungen in Kommunen von Seiten der EU unterstützen“, sagte Würzner.
Der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly aus Nürnberg, betonte bei der diesjährigen Hauptversammlung der Städte in Dortmund: „Das Engagement der Städte für Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel ist stark und die Städte wollen noch mehr dafür tun. Das reicht aber nicht, um die Klimaschutzziele vor Ort zu erfüllen. Damit das gelingt,
müssen auch Bund und Länder sich stärker als bislang engagieren und sowohl Klimaschutz als auch
Klimaanpassungsprozesse in den Städten deutlich intensiver fördern.“.
Heidelberg: Vorreiter beim Klimaschutz
Nach Informationen des Deutschen Städtetags belegen das Engagement der Städte beim Klimaschutz belegen unter anderem rund 12.500 Projekte in mehr als 3.000 Kommunen, die von 2008 bis Ende 2018 im Rahmen der Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaanpassungsstrategie des Bundes gefördert worden sind. Alle größeren Städte haben zum Beispiel ein eigenes kommunales Energiemanagement, das die kommunalen Gebäude betreut.
Heidelberg ist eine der Vorreiter-Städte beim Klimaschutz. Über Jahrzehnte hinweg hat sich die Stadt ihren Ruf als Umwelt- und Nachhaltigkeits-Hauptstadt mit vielen Netzwerk-Partnerinnen und -Partnern erarbeitet. Am 22. und 23. Mai 2019 war Heidelberg Austragungsort des internationalen Klimagipfels „International Conference on Climate Action (ICCA2019)“. Die Stadt hat die Klimakonferenz gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium und dem Land Baden-Württemberg veranstaltet.
Bereits 1992 verabschiedete Heidelberg als erste deutsche Großstadt ein kommunales Klimaschutzkonzept. Schon zweimal erhielt Heidelberg den Nachhaltigkeitspreis „European Sustainable City Award“. Heidelberg hat 2015 zudem den „Global Green City Award“ erhalten. Mit dem Preis werden Städte geehrt, die sich weltweit vorbildlich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Mit dem Titel „Waldhauptstadt 2018“ würdigte PEFC Heidelbergs vorbildliches Engagement bei der Bewirtschaftung des Stadtwaldes.