10 Aktionsfonds-Projekte starten im März 2023
Auch in diesem Jahr gab es ein hohes bürgerschaftliches Interesse am kommunalen Aktionsfonds zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitimus und Antiziganismus. Das Antragsvolumen lag um ein Mehrfaches über der zur Verfügung stehende Fördersumme von 120.000 Euro. Anhand qualitativer Bewertungskriterien wurden insgesamt 10 Projekte zu den verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten des Aktionsfonds ausgewählt, die eine Förderung erhalten.
Erneut werden über den Aktionsfonds die „Internationalen Wochen gegen Rassismus in Mannheim“ (IWgR Mannheim) – umgesetzt durch das antidiskriminierungsbüro mannheim e.V. – gefördert. Der Veranstaltungsreihe (20. März bis 2. April 2023) rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März liegt ein eigens für die IWgR Mannheim entwickeltes diskriminierungssensibles Konzept zugrunde, das die Bedürfnisse und Perspektiven von Menschen mit Rassismuserfahrungen in den Mittelpunkt stellt. Ein Projekt zur theaterpädagogischen Antidiskriminierungsarbeit setzt bereits bei den Kleinsten im Vorschul- und Grundschulbereich an. Gemeinsam ist allen Projekten, dass vorherrschenden, einseitigen Narrativen entgegengewirkt, Vorurteile abgebaut und schließlich neue, vielfältige Diskurse sowie ein wertschätzender, inkludierender Austausch in der Mannheimer Stadtgesellschaft angeregt werden sollen.
Die SCHWARZE AKADEMIE MANNHEIM ist ein Projekt, das in enger Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Mannheim / Zentrum für Internationale Kulturelle Bildung und weiteren Kooperationspartnern umgesetzt wird. Im Rahmen dieses Projekts werden konkrete Maßnahmen betreffend die UN-Dekade für Menschen aus afrikanischen Ländern entwickelt und lokal umgesetzt. 2023 liegt der thematische Schwerpunkt auf „Afro Feminism“ und „Erinnerungskultur“.
Auch die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit Antisemitismus sowie jüdischem Leben in Mannheim im Rahmen eines multimedialen Dialogprojekts wird fortgesetzt. Der 2022 entstandene dokumentarische Bildungsfilm „Jüdisches Leben in Mannheim von 1945 bis heute“ (Arbeitstitel) soll bis Anfang Mai fertiggestellt werden. 2023 wird eine Homepage erstellt sowie Handreichungen für Lehrkräfte an Mannheimer Schulen zur Auseinandersetzung mit Antisemitismus und der Vielgestaltigkeit jüdischen Lebens, vor allem in Mannheim, erarbeitet.
Bereits seit 2020 werden mit jährlich 120.000 Euro Projekte über den kommunalen Aktionsfonds zur Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus gefördert. Ziel ist es, Ansätze zur Prävention und Eindämmung von menschenverachtenden und demokratiegefährdenden Haltungen und Handlungen zu entwickeln, auszuprobieren und zu verbreiten, um dadurch die lokale Demokratie zu stärken und ein Klima der wechselseitigen Offenheit, Verständigung und Wertschätzung in Mannheim zu festigen.
Gemeinsame Basis der Projekte sind die Grundsätze und Ziele der Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt. Im Rahmen des „Leitbilds Mannheim 2030“ liefern die Projekte einen wichtigen Beitrag zum strategischen Ziel Nr. 3 „Mannheim ist durch eine solidarische Stadtgesellschaft geprägt und Vorbild für das Zusammenleben in Metropolen. Die Gleichstellung der Geschlechter und die Anerkennung vielfältiger menschlicher Identitäten und Lebensentwürfe sind hergestellt.“
Weitere Informationen gibt es auf www.mannheim.de/buendnis, telefonisch unter 0621/293-9802 oder per Email an [email protected].
Quelle: Stadt Mannheim