Seit 2020 werden mit jährlich 120.000 Euro Projekte über den kommunalen Aktionsfonds zur Stärkung zivilgesellschaftlichen Engagements gegen Rechtsradikalismus, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und Antiziganismus gefördert.
Ziel ist es, Ansätze zur Prävention und Eindämmung von menschenverachtenden und demokratiegefährdenden Grenzüberschreitungen (Aufrufe zu oder die Anwendung von Hass, Gewalt sowie Ausgrenzung) zu entwickeln, auszuprobieren oder zu verbreiten, um dadurch die lokale Demokratie zu stärken und ein Klima der wechselseitigen Offenheit, Verständigung und Wertschätzung in Mannheim zu festigen. Für die dritte Förderrunde wurden insgesamt 14 Projekte zu den verschiedenen Schwerpunkten des Aktionsfonds ausgewählt.
Premiere haben in diesem Jahr die „Internationalen Wochen gegen Rassismus in Mannheim“ – koordiniert seitens des antidiskriminierungsbüro mannheim e.V. Die Veranstaltungsreihe rund um den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März wird seit 2016 bundesweit durch die Stiftung gegen Rassismus koordiniert. Das zu Grunde liegende diskriminierungssensible Konzept für Mannheim stellt die Bedürfnisse und Erfahrungen von Menschen mit Rassismuserfahrungen (BiPOC) in den Mittelpunkt.
Eine Reihe von Projekten zielt auf die Erhöhung der Sichtbarkeit stadtgesellschaftlichen Engagements seitens Vereinen der afrikanischen Diaspora oder widmet sich der Sensibilisierungsarbeit in Bezug auf unterschiedliche Formen von Rassismus. Gemeinsam ist ihnen, dass vorherrschenden, einseitigen Narrativen entgegengewirkt sowie Vorurteile abgebaut und schließlich ein neuer Diskurs und Austausch in der Mannheimer Stadtgesellschaft angeregt werden soll.
Die BLACK ACADEMY MANNHEIM ist ein Pilotprojekt, in dem eine Plattform für Internationale Kulturelle Bildung geschaffen wird, über die konkrete Maßnahmen im Rahmen der UN-Dekade für Menschen aus afrikanischen Ländern entwickelt und sowohl in Mannheim und in Benin als auch in digitalen Formaten umgesetzt werden. 2022 liegt der Schwerpunkt auf Mannheim.
Ansetzend bei der Relevanz von Erinnerungskultur für Demokratieförderung im Jugendalter beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Mannheimer Schulen im Rahmen des Projekts „Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim – über Lebensgeschichten stolpern“ mit den Biografien von vier Mannheimer Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren, die in Auschwitz ermordet wurden. Die Ergebnisse ihrer Recherchen sollen die Grundlage für die Errichtung weiterer Stolpersteine in Mannheim bilden.
Unter der Prämisse „Antisemitismus lokal bekämpfen – jüdisches Leben sichtbar machen“ wird, kofinanziert über Mittel aus dem Aktionsfonds, die Auseinandersetzung mit Antisemitismus sowie jüdischem Leben in Mannheim im Rahmen eines multimedialen Dialogprojekts initiiert. Leitmotiv des geplanten medienpädagogischen Films ist die Wiederentstehung der Jüdischen Gemeinde und jüdischen Lebens in Mannheim nach der Shoah – reflektiert aus der Gegenwart und der interkulturellen / interreligiösen Perspektive der Einwanderungsstadt Mannheim, in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Mannheim.
Informationen zu allen Projekten sind unter www.mannheim.de/buendnis zu finden.
Kontakt
Stadt Mannheim / Büro des Beauftragten für Integration und Migration
Koordinierungsstelle „Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt“
Sylvia Löffler
Rathaus E 5, 68159 Mannheim
[email protected]
www.mannheim.de/buendnis
Tel.: 0621/293-9802
Quelle: Stadt Mannheim