Baden-Württemberg: Ertragsrückgang bei schwarzen Johannisbeeren, Himbeeren stammen immer öfter aus dem Folientunnel
Der Anbau von Strauchbeeren nahm 2019 nahezu unverändert eine Fläche von 1 597 Hektar (ha) ein, wobei sich der Hauptanteil (1 510 ha) im Freiland befindet. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg mitteilt, wurde mit einer Erntemenge von rund 7 800 Tonnen (t) Strauchbeeren das Ergebnis von 2018 um ungefähr 30 % unterschritten.
Insbesondere die niedrigen Flächenerträge der roten und weißen Johannisbeeren (6,5 t/ha; −31 %) sowie der schwarzen Johannisbeeren (2,8 t/ha; −61 %) trugen dazu maßgeblich bei. Das lag einerseits daran, dass bestehende Anlagen noch durch die Trockenheit im Jahr 2018 gestresst waren, andererseits wurden viele Anlagen neu gesetzt, die sich noch nicht im Vollertrag befanden. Während die roten Johannisbeeren mit 437 ha bestockter Fläche ein Plus von +70 ha aufwiesen, ging der Anbau der schwarzen Johannisbeeren einmal mehr um weitere −93 ha (467 ha) zurück. Auch beim Freilandanbau von Himbeeren setzte sich die seit Jahren rückläufige Tendenz (207 ha; −9 %) weiter fort, während vermehrt in Anlagen im geschützten Anbau investiert wurde. Von den insgesamt 87 ha Strauchbeeren in Folientunneln oder Gewächshäusern bestanden 73 ha (+14 ha) aus Himbeeren.
Das Ertragsniveau im Freiland war 2019 mit 5,7 t/ha etwa um +28 % höher als im Vorjahr, in den Folientunneln wurden sogar fast 8,5 t/ha realisiert. Eine starke Erweiterung erfuhren die Aroniabeeren, deren Fläche um 61 % auf 79 ha ausgedehnt wurden. Stachelbeeren wuchsen unverändert auf 116 ha, Brombeeren umfassten 75 ha (−4 %). Künftig dürften vermehrt Kulturheidelbeeren aus heimischer Produktion zu erwarten sein, deren Umfang inzwischen auf 82 ha (+10 %) angewachsen ist.
Die Bewirtschaftung nach ökologischen Kriterien erfolgte auf ungefähr 9 % (143 ha) der Strauchbeerenfläche, wobei der Schwerpunkt auf schwarzen Johannisbeeren und Aroniabeeren lag.