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Strompreise im Vergleich: Grundversorger häufig nur Mittelmaß

10. Februar 2012 | Allgemeines, Das Neueste, Politik, Veranstaltungen, Wirtschaft

Der Wettbewerb am deutschen Strommarkt gewinnt seit Jahren immer mehr an Fahrt. Hatten Verbraucher Ende 2008 noch die Auswahl zwischen durchschnittlich 50 Stromanbietern, so sind heute vielerorts mehr als 100 Alternativen zum lokalen Versorger verfügbar. Trotz zunehmender Wettbewerbsdichte hat bislang aber weniger als jeder sechste Haushalt einen Anbieterwechsel vollzogen. Fast 85 Prozent der privaten Endkunden halten ihrem Grundversorger nach wie vor die Treue.* Wie eine aktuelle Studie des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de (www.toptarif.de) zeigt, müssen Verbraucher für ihre Treue meist teuer bezahlen, da viele Grundversorgungsunternehmen in ihren Heimatmärkten vergleichsweise hohe Strompreise in Rechnung stellen. Nur ein kleiner Teil kann es preislich mit den günstigen Wettbewerbern vor Ort aufnehmen.

Weniger als jeder vierte Grundversorger in den Top 25 im eigenen Stammgebiet

Im Rahmen der Studie haben die Experten von toptarif.de den Wettbewerb in den 100 größten deutschen Städten untersucht und die Angebote der Grundversorger mit günstigen Produkten alternativer Anbieter verglichen. Ergebnis: Mit Blick auf den Preis rangieren im großstädtischen Mittel 46 Wettbewerber mit ihren Angeboten vor den preiswertesten Tarifen der Grundversorgungsunternehmen.** „Lediglich sieben der 100 lokalen Anbieter schaffen es mit ihren derzeitigen Angeboten in die regionalen Top Ten“, erklärt Daniel Dodt von toptarif.de. „Zudem zählt nicht einmal jeder vierte Grundversorger zu den 25 günstigsten Anbietern in seinem Heimatmarkt.“

Deutlich wird das in weiten Teilen eher mittelmäßige Abschneiden der Grundversorger auch hinsichtlich der preislichen Abstände zu Wettbewerbern mit ähnlichen Tarifkonditionen.** So werden in den preiswertesten, aktuell angebotenen Tarifen der lokalen Versorger für den Jahresverbrauch eines vierköpfigen Musterhaushaltes von 4.000 kWh Strom durchschnittlich 973 Euro fällig. Bei den günstigen Wettbewerbern belaufen sich die anfallenden Kosten für das erste Vertragsjahr hingegen nur auf 756 Euro, was einem durchschnittlichen Einsparpotential von 217 Euro bzw. 22 Prozent entspricht.

Bonuszahlungen vergrößern Preisabstand zwischen Grundversorgern und Wettbewerbern

Viele überregionale Wettbewerber am Strommarkt gewähren Verbrauchern bei einem Anbieterwechsel einen einmaligen Bonus, der in der Regel nach dem ersten Vertragsjahr verrechnet wird. Bei den Grundversorgern sind solche Neukunden- oder Wechselboni bislang weniger verbreitet. Wie aber wirkt sich der Faktor Bonus auf die Konkurrenzfähigkeit der Grundversorgungsunternehmen aus?

Ein Blick auf den aktuellen Vergleich zeigt zunächst, dass die Grundversorger in den Ranglisten nur unwesentlich nach vorne rücken, selbst wenn einmalige Bonuszahlungen außer Acht gelassen werden. Insgesamt bieten bei dieser Betrachtungsweise durchschnittlich 40 Wettbewerber vor Ort günstigere Tarife an. Auf der anderen Seite sinkt der preisliche Abstand der Grundversorger zu den günstigsten Wettbewerbern im Schnitt auf rund 90 Euro oder neun Prozent pro Jahr bei einem Verbrauch von 4.000 kWh Strom. Besonders gut schneiden aus diesem Blickwinkel die Lokalversorger in Dortmund, Dresden und Gera ab, die mit ihren aktuellen Produkten zu den fünf günstigsten Unternehmen in ihrer Region zählen; in Dortmund bietet der Grundversorger sogar den preiswertesten Tarif an. Dagegen bleibt es bei mehr als einem Drittel der untersuchten Städte bei größeren Abständen von 100 Euro und mehr im Jahr.

Durch Verbraucherportale wie toptarif.de (www.toptarif.de/strom) oder kostenlose Service-Hotlines wie 0800 – 10 30 49 800 können Verbraucher schnell und unkompliziert verfügbare Stromanbieter in ihrer Region vergleichen und kostenlos zu günstigen Produkten wechseln.

* Entsprechende Zahlen sind verfügbar im aktuellen Monitoringbericht 2011 der Bundesnetzagentur (S. 45).

** Im Rahmen der Analyse sind Vorauskasse-, Kautions-, Paket- sowie Minder-/Mehrverbrauchstarife nicht berücksichtigt worden.

(Quelle: piabo / Nadin Heer)

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