Ist das Risiko, sich bei der Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit dem Corona-Virus zu infizieren höher als mit einer Fahrgemeinschaft im privaten PKW? Nein! – so lautet jetzt die klare Antwort eines aktuellen Gutachtens der Charité, das durch die Länder und den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) beauftragt wurde.
„Dieses Ergebnis ist eine enorm wichtige Erkenntnis und Bestätigung“, freut sich Erster Bürgermeister und ÖPNV-Dezernent Christian Specht. „Seit Pandemiebeginn hatten wir uns, gerade auch in enger Abstimmung mit den Gesellschaftern der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft mbH (rnv), den Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen, intensiv mit der Frage bzgl. einer sicheren Nutzung des ÖPNV auseinandergesetzt. Dabei ging es stets darum, dass sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im ÖPNV als auch die Fahrgäste optimal geschützt sind – insbesondere auch die Fahrgäste, die in der Pandemie als systemrelevante Arbeitskräfte auf den ÖPNV angewiesen waren.“
Specht hatte sich bereits im April letzten Jahres mit dem Virologen Hendrik Streeck, Professor an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, ausgetauscht, der als einer der ersten ein etwaiges Ausbruchsgeschehen im ÖPNV untersucht und die Nutzung von Bus und Bahn stets als sehr sicher eingeschätzt hatte.
„Zudem haben wir in den Bussen und Bahnen der rnv bereits frühzeitig umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Mitarbeiter:innen und Fahrgäste trotz des offenbar sehr geringen Übertragungsrisikos bestmöglich zu schützen“, berichtet Specht, der rnv-Aufsichtsratsvorsitzender ist. So wurden beispielsweise in den rnv-Bussen Trennscheiben zum Schutz vor Aerosolen im Bereich der Fahrerarbeitsplätze eingebaut. Auf allen Stadtbahnlinien wurden große Fahrzeuge eingesetzt, um so zu jeder Tageszeit eine bessere Verteilung der Menschen im Fahrgastinnenraum zu ermöglichen. Es wurde zudem veranlasst, dass an jeder Haltestelle alle Türen automatisch geöffnet werden, um für eine gute Durchlüftung zu sorgen und ein Berühren der Türöffnerknöpfe zu erübrigen. Mittels automatischer Fahrgastzählsysteme wurde die Anzahl der Fahrgäste erfasst und daraus abgeleitete Empfehlungen für zeitlich flexible Nutzungen im Internet veröffentlicht. Und auch die geltende Maskenpflicht in Bussen und Stadtbahnen wurde nicht nur intensiv kommuniziert, sondern die Einhaltung kontinuierlich kontrolliert.
„Das jetzige Gutachten bestätigt unsere Auffassung, dass der ÖPNV zu jeder Zeit ein sicheres Transportmittel war und ist“, so Specht. „An dieser Stelle möchte ich auch allen Kundinnen und Kunden danken, die uns im letzten Jahr die Treue gehalten und damit nicht nur das Unternehmen gestützt, sondern auch Arbeitsplätze gesichert haben.“