Weinheim. Die Weinseele konnte nach Herzenslust baumeln: Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurde die diesjährige Weinheimer Weinmeile am Wochenende zu einem angemessenen Erlebnis für die Winzer und alle Weinfreunde. Denn die Weinmacher bestätigten: So wie an diesem Tag, so lachte die Sonne den ganzen Sommer über. Die Winzer wurden in diesem Jahr – anders als viele Landwirte – von der Natur beschenkt. Trockenheit ist insbesondere bei alten Weinbergen, in denen die Reben tief wurzeln, kein Problem. So war die Weinmeile ein Spiegelbild des Jahrgangs 2018, der nun in den Fässern liegt und reift.
„Ein Jahrhundertwein also?“
So weit wollten die Experten nicht gehen, aber ein außergewöhnlicher wird es allemal. Die Spannung ist groß.
So konnte in der Weinheimer Fußgängerzone am Samstag also abgewogen, geschätzt und gefachsimpelt werden – bei einem Gläschen zum Probieren versteht sich. Die Weinheimer Weinmeile ist nämlich die einzige Veranstaltung, bei der die Badische und die Hessische Bergstraße aufeinandertreffen: für viele Weinfreunde mittlerweile ein Muss!
So freute sich auch Carolin Hillenbrand, die Weinkönigin der Hessischen Bergstraße, als sie am Samstag die Weinmeile eröffnete. Sie betonte, dass es Gemeinsamkeiten gibt, dass die Lagen jenseits der Grenzen aber auch große Möglichkeiten für Vielfalt und Innovation bieten. So spielt zum Beispiel der „Rote Riesling“ auf der hessischen Seite eine immer größere Rolle, während sich die Badener mehr und mehr auf Burgundersorten konzentrieren.
Einige Tausend Menschen mögen es gewesen sein, die den ganzen Tag über die Fußgängerzone bevölkerten, um sich ohne Grenzen durch das Angebot zu probieren – rund 100 verschiedene Weine wurden von den Dutzend Winzern angeboten. Unter den Besuchern war zum Beispiel ein Ehepaar aus Thüringen, das sein Wohnmobil am Schlosspark abgestellt hatte. Oder eine Weinhändlerin aus Bremen, die nun Bergsträßer Wein in ihr Sortiment aufnehmen will.