„Fehler im System“
Weinheim. So sieht es aus, wenn die Digitalisierung mit voller Wucht auch die guten alten Bretter erreicht, die bekanntlich die Welt bedeuten: Emma setzt Oliver vor die Tür. Endlich. Doch kurz darauf ist Oliver zurück und begrüßt Emma mit seltsam monoton klingender Stimme. Wie sich herausstellt, ist Oliver 4.0 eine KI, eine Künstliche Intelligenz, ein menschenähnlicher Computer, der über die Agentur Partnercook.com als Haushaltsroboter für Emma vermittelt wurde. Der mechanische Wunderknabe erweist sich schon bald als perfekter Ersatz für den „echten“ Oliver, und nach und nach entwickelt die virtuelle Hilfe ungeahnte Fähigkeiten. Das (zu erahnende) Ende des Liedes: Es funkt zwischen Emma und dem künstlichen Oliver. Heikle und anspruchsvolle Themen – hier die Reproduktion des gläsernen Menschen, Künstliche Intelligenz und letztendlich auch das Thema Geschlechtsumwandlung – mit komödiantischem Esprit zu einer temporeichen Komödie zu verknüpfen, ist ein Kunststück, dass der Regisseurin Folke Braband mit dem Stück „Fehler im System“ gelungen ist, das bei der Kulturgemeinde Weinheim am Montag, 3. Februar, 20 Uhr, auf der Bühne der Weinheimer Stadthalle zu sehen ist.
Köstlich–hinreißende, nie in den Klamauk ausufernde Szenen spielt Jürgen Tarrach als Lea. Er ist ein Komödiant von hohen Gnaden, der mit Ironie, Charme und einem Schuss neurotischer Attitüde und unter exzellenter Unterstützung von Maske und Kostüm seinen/ihren Platz im Leben sucht. Daneben agiert Jasmin Wagner als liebenswert–kratzbürstige Emma.
Tickets gibt es im Vorverkauf über die Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Weinheim in der Stadthalle, telefonisch unter 06201/12 28 2, Montag bis Freitag von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, an Vorstellungstagen von 9 bis 12 Uhr oder rund um die Uhr unter www.kulturgemeinde.de.