Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung deutscher Männer. In den letzten Jahren wurden auf diesem Gebiet viele medizinische Fortschritte erzielt und das wachsende Verständnis dieser Krankheit führte zu einer früheren Erkennung der Krankheit. Die frühere Diagnose verbesserte auch die Prognose, da die Erkrankung nun oft deutlich früher behandelt wird. Auch im Behandeln vom Prostatakrebs kann man heutzutage als Patient von medizinischen und technischen Innovationen profitieren.
Teilt der Arzt dem Patienten die Diagnose – Prostatakrebs – mit, dann bespricht er mit dem Patienten die Auswahl an Behandlungen. Dabei sollte der Arzt nicht nur die Prioritäten des Patienten, sondern auch u. a. folgende Faktoren berücksichtigen:
- Wie groß ist der Tumor bereits?
- Wo befindet er sich?
- Gibt es bereits Metastasen?
- Wie bösartig ist das Karzinom / Welcher Gleason-Score liegt vor?
- Wie hoch ist der PSA-Wert?
- Wie viele Karzinome wurden bereits entdeckt?
Die folgenden Behandlungsmöglichkeiten kommen häufig zur Therapie gegen Prostatakrebs zum Einsatz:
- Watchful Waiting
- Active Surveillance
- Chemotherapie
- Immuntherapie
- Radionuklidtherapie
- Fokale Therapie
- Strahlentherapie
- Hormontherapie
- Radikale Prostatektomie
Watchful Waiting
Hier wird der Tumor zunächst nicht behandelt, sondern lediglich beobachtet. Man wartet ab, ob sich Symptome bemerkbar machen. Bei Patienten, bei denen eine Chance auf eine vollständige Heilung besteht, wird in der Regel nur abgewartet, wenn der Gleason-Score nicht höher als 7 ist und die Lebenserwartung des Patienten unter zehn Jahren liegt.
Active Surveillance
Hier wird der Patient genau überwacht. Man beobachtet den PSA-Wert regelmäßig und ggf. werden routinierte MRT-Untersuchungen oder sogar Biopsien verordnet. Ist der Tumor eher unauffällig und unbeschwerlich, so bleibt er zunächst unbehandelt. Gibt es Indizien für das Wachstum des Karzinoms, dann wird der Patient meist einer Bestrahlung oder Prostatektomie unterzogen.
Chemotherapie
Bei der Chemotherapie werden Zytostatika als Infusion verabreicht. Diese Medikamente zerstören Krebszellen und hemmen deren Wachstum. Über den Blutkreislauf verbreitet sich das Medikament im ganzen Körper. Somit werden auch metastasierte Tumorzellen, jenseits der Prostata, erreicht. Die Folgewirkungen einer Chemotherapie sind gravierender als die der Hormontherapie. Daher kommt die Chemotherapie i. d. R. nur zum Einsatz, wenn eine schnelle, effektive Behandlung absolut erforderlich ist.
Immuntherapie
Bei dieser Therapie werden T-Zellen entnommen. Diese werden dann so modifiziert, dass diese Krebszellen erkennen. Anschließend werden die T-Zellen dem Patienten wieder verabreicht, sodass diese Tumorzellen effektiv bekämpfen können.
Radionuklidtherapie
Diese Therapie wird durchgeführt, wenn sich Tochtergeschwulste im Knochen gebildet haben. Die radioaktive Substanzen reichern sich im befallenen Knochen an. Der Tumor wird dadurch von innen bestrahlt, was eventuell zu Rückbildungen des im Knochen befindlichen Tumors führt.
Radikale Prostatektomie
Falls das Karzinom nur auf das unmittelbare Prostatagewebe beschränkt ist, kann es durch eine komplette Entfernung der Prostata beseitigt werden. Dieser Eingriff nennt sich radikale Prostatektomie. Die potenziellen Folgewirkungen so einer Operation sind jedoch oft gravierend. Es kann zu einer permanenten Impotenz und Inkontinenz kommen.
Fokale Prostatatherapie
Renomierte Kliniken, wie die ALTA Klinik, bieten eine willkommene Alternative zur Prostatektomie. Die MRT-gesteuerte HIFU-Therapie kommt bei Patienten zum Einsatz, deren Tumor niedrig bösartig und lokal begrenzt ist (d. h. der Tumor hat sich noch nicht ausgebreitet). Bei dieser Therapie wird der Tumorherd präzise verkocht. Gesundes Prostatagewebe bleibt verschont.
Strahlentherapie
Hier wird das Karzinom mit radioaktiver Strahlung behandelt in der Hoffnung, dass die Krebszellen geschädigt und sich nicht mehr ausbreiten werden. Diese Therapie kommt meist bei lokal begrenzten Tumoren zum Einsatz. In manchen Fällen wird die Bestrahlung präventiv nach einer Operation durchgeführt, um das Risiko einer rezidiven Erkrankung (Wiedererkrankung) zu senken.
Hormontherapie
Eine Hormontherapie ist eine palliative Behandlung, die gleich nach der Diagnose durchgeführt werden kann. Mit dieser Behandlung kann man das Wachstum des Tumors für mehrere Jahre stoppen. Jedoch kommt es nach geraumer Zeit oft zu einer Toleranz, die die Effektivität dieser Behandlung beeinträchtigen kann.