20 % weniger Gäste und 16 % weniger Übernachtungen im Land
Die seit 2010 andauernde Erfolgsserie der Tourismuswirtschaft Baden-Württembergs wurde im 1. Quartal 2020 jäh unterbrochen. Aufgrund der global um sich greifenden Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Maßnahmen zu deren Eindämmung kamen im Zeitraum Januar bis März 2020 nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes in den geöffneten Beherbergungsbetrieben mit 10 und mehr Schlafgelegenheiten oder Stellplätzen insgesamt 0,8 Millionen (Mill.) oder 20,0 % weniger Gäste an als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen ging im ersten Quartal 2020 um 1,6 Mill. oder 16,0 % zurück.
Während die Zahl der ankommenden Gäste sowohl im Januar (+5,7 %) als auch im Februar 2020 (+4,4 %) jeweils noch deutlich über der des entsprechenden Vorjahresmonats lag, war im März 2020 dann mit -60,6 % ein massiver Einbruch von bisher nicht dagewesener Wucht zu verzeichnen. Die Zahl der Übernachtungen durchlief im ersten Quartal eine ähnliche Entwicklung: Lagen die Werte im Januar und im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat noch im Plus (+3,3 % bzw. +6,9 %), so schlug der Zeiger dann im März mit -50,9 % oder in Absolutzahlen mit einem Minus von fast 2,0 Mill. Übernachtungen stark in den negativen Bereich aus.
Insgesamt wurden von Januar bis März 2020 rund 3,3 Mill. Ankünfte und knapp 8,7 Mill. Übernachtungen gemeldet. Nach wie vor hatte dabei die große Mehrheit der Gäste (80,6 % oder 2,7 Mill.) ihren Wohnsitz im Inland und buchte rund 7,1 Mill. Übernachtungen. Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ergibt sich für dieses wichtige Kundensegment allerdings ein sattes Minus von 19,5 % bei den Ankünften und von 14,3 % bei den Übernachtungen. Noch deutlicher fielen die Rückgänge bei den ausländischen Gästen aus: Die Zahl der Ankünfte brach angesichts des Corona-Schocks im Vergleich zum Vorjahrzeitraum um 22,2 % auf rund 0,6 Mill. ein, die Zahl der von ihnen gebuchten Übernachtungen um 22,8 % auf 1,5 Mill.
Auch das regionale Bild ist in der Gesamtschau gezeichnet von den gravierenden Auswirkungen der Pandemie, die alle Landkreise Baden-Württembergs zeitgleich erfasst hat und für die Beherbergungsbetriebe eine starke Verschlechterung der Ertragslage mit sich bringt: Im ersten Quartal 2020 schaffte es keines der neun Reisegebiete des Landes, seine Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu steigern oder diese auch nur zu halten. Die geringsten Einbußen bei den Übernachtungen verzeichneten das Württembergische Allgäu-Oberschwaben (−5,0 %), der Hegau (−10,4 %) und der Mittlere Schwarzwald (−13,1 %). Die übrigen Reisegebiete lagen im ersten Quartal teils knapp unter, teils sogar noch deutlicher über dem Landeswert von −16,0 %: So das Nördliche Baden-Württemberg (−16,6 %), der Nördliche Schwarzwald (−17,8 %), die Schwäbische Alb (−20,3 %) und die Region Stuttgart (−20,8 %).