Weinheim. Die TSG Weinheim plant bekanntlich für den Sommer 2021 die Eröffnung einer Sport-KiTa am Weinheimer Sportzentrum. Jetzt gibt es die Möglichkeit, die Sport-KiTa vorübergehend in einem anderen Gebäude für die ersten 35 Kinder in zwei Gruppen einzurichten. Der Kinder- und Jugendbeirat der Stadt hat sich am Mittwoch für dieses Provisorium ausgesprochen. Der Gemeinderat wird sich am 30. Januar mit dem Thema befassen.
Denn parallel zu den Planungen des großen Sportvereins, der unter anderem eine florierende Kinder-Sport-Schule betreibt, wurde bekannt, dass der Pächter der Stadion-Gaststätte „Seppls Herberge“ die Gaststätte nicht weiter betreiben will. Auch „Seppls Herberge“ befindet sich im Besitz der TSG. Also überlegte sich der Vereinsvorstand, dass zumindest provisorisch eine schnellere Nutzung möglich ist. Das Gasthaus in Sichtweite zum TSG-Hector-Sportcentrum könnte so umgebaut werden, dass schon im Sommer 2019 zwei Gruppen eingerichtet werden könnte. Der Verein will dafür 250 000 Euro investieren.
Für eine erste Einrichtung hat die TSG bei der Stadt einen Förderantrag gestellt, den der Gemeinderat in seiner Sitzung am 30. Januar beraten soll. Der „Kijubei“ befasste sich durchaus differenziert mit dem Thema. Unter anderem ging es um eine Staffelung der KiTa-Gebühren, um möglichst allen Familien die Chance auf einen Platz zu geben. Die Sport-KiTa dürfte keine elitäre Ausrichtung haben.
Es geht zunächst um einen städtischen Anteil an der Ausstattung in Höhe von knapp 80 000 Euro. Die geförderten Einrichtungsgegenstände für den Innen- und Außenbereich werden dann in die endgültige Einrichtung übernommen, die dann mit sechs Gruppen und mehr als 100 Kindern zu den größten in Weinheim und der Region zählen wird. Die TSG plant dazu eine Investition in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Die Stadt gibt dazu einen 70-prozentigen Investitionszuschuss. Die Plätze werden in der wachsenden Großen Kreisstadt aber auch benötigt. Wie Carmen Harmand, die Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, berichtete, droht die Gefahr, dass die Stadt ohne das TSG-Provisorium nicht ausreichend Plätze zur Verfügung stellen kann. Wegen des Rechtsanspruchs auf einen KiTa-Platz könnten dann Klagen der Eltern auf die Stadt zukommen.
Für den laufenden Betrieb rechnet die TSG mit Kosten in der provisorischen Lösung von rund 344 000 Euro pro Jahr; die Stadt soll, wie bei anderen freien Trägern, 85 Prozent der laufenden Kosten übernehmen, das wären rund 120 000 Euro pro Jahr.