Baden-Württemberg: Leichter Umsatzrückgang im Bereich Klimaschutz
Im Vergleich zum Vorjahr ging der Umsatz mit Umweltschutzgütern der baden-württembergischen Betriebe 2018 um etwa 0,7 Milliarden (Mrd.) Euro zurück (ca. 6 %). Anlässlich des internationalen Tags der Umwelt am 05. Juni teilt das Statistische Landesamt mit, dass die Umweltumsätze 2018 mit 11,8 Mrd. Euro weiterhin auf einem hohen Niveau lagen. Mit 10,2 Mrd. Euro fanden etwa 86% aller Umsätze der Umweltbranche im Verarbeitenden Gewerbe statt. In diesem Wirtschaftsfeld war mit 0,9 Mrd. Euro zudem der stärkste Umsatzrückgang zu verzeichnen. Über alle Wirtschaftsbereiche hinweg ging der Umsatz mit Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz vor allem im Umweltbereich Klimaschutz (-0,7 Mrd. Euro) zurück.
Entwicklungen im Umweltbereich Klimaschutz
In der Umweltschutzbranche stellt der Umweltbereich Klimaschutz mit 6,3 Mrd. Euro den umsatzstärksten Bereich dar. 2018 sanken die Umsätze mit Umweltschutzgütern in diesem Umweltbereich um 0,7 Mrd. Euro. Mit etwa 4,5 Mrd. Euro wird der Großteil der Umsätze im Klimaschutz in den Feldern Energieeffiziente Antriebs- und Steuerungstechnik und Nutzung erneuerbarer Energien erwirtschaftet (ca. 71,4 %). Die Umsätze mit energieeffizienter Antriebs- und Steuerungstechnik blieben auf einem konstant hohen Niveau von ca. 3,3 Mrd. Euro. Der Bereich Nutzung erneuerbarer Energien verzeichnete 2018 hingegen einen starken Rückgang von 0,6 Mrd. Euro. Dieser Rückgang lässt sich hauptsächlich durch weniger Umweltumsätze des Windkraftsektors mit der Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen erklären (-0,7 Mrd. Euro). Im Gegensatz zu den Umsätzen im Klimaschutz blieben die Umsätze in den anderen Umweltbereichen Abwasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, Luftreinhaltung und Lärmbekämpfung nahezu konstant.
Entwicklungen im Klimaschutzbereich Nutzung erneuerbarer Energien
Ein Blick auf die Zeitreihe zeigt, dass das Feld der erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg bisher hauptsächlich durch die Solar- und Windkraftbranche geprägt wurde (Abbildung 1). Die Entwicklungen im Bereich der Solarenergie lassen sich durch den sogenannten „Solarboom“ erklären: Zwischen 2009 und 2012 sanken die Modulpreise bei gleichbleibender Förderung, was zu einem deutlichen Umsatzhoch in der Solarbranche führte. Im Sektor Nutzung erneuerbarer Energien spielten die Umsätze der Windkraftbranche zunächst eine untergeordnete Rolle. In den Jahren 2016 und 2017 stieg der Umsatz im Bereich Windkraft jedoch sprunghaft an und hatte damit einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Umweltumsätze im Bereich Nutzung erneuerbarer Energien in Baden-Württemberg. Dieser sprunghafte und kurzweilige Anstieg steht im Zusammenhang mit Großprojekten, die in diesem Zeitraum stattfanden.