Der andauernde Krieg in der Ukraine hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Anrainerstaaten. So ist Mannheims polnische Partnerstadt Bydgoszcz derzeit großen logistischen und humanitären Herausforderungen durch den enormen Zuzug von ukrainischen Geflüchteten ausgesetzt. Die Stadt Mannheim unterstützt daher gezielt ihre Partnerstadt und hat direkte Hilfen für die Geflüchteten in Höhe von rund 257.000€ bereitgestellt.
Bydgoszcz, eine Stadt mit rund 340.000 Einwohnern, hat inzwischen fast 50.000 ukrainische Geflüchtete aufgenommen. Seit Beginn des Krieges nehmen weit über 2.500 geflüchtete Schüler*innen am Unterricht in den lokalen Schulen teil. Da derzeit viele geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine den ukrainischen Unterricht noch online verfolgen, ist perspektivisch ein weiterer Anstieg der Schülerzahlen zu erwarten. Die Stadt Bydgoszcz hat daher dringende Unterstützung bei der Ausstattung der Schulen erbeten, um die ukrainischen Schüler*innen unterrichten zu können. Mit finanzieller Unterstützung der Stadt Mannheim konnten zusätzliche Klassenräume in mehreren Schulen komplett neu eingerichtet werden, sodass weiterer Lehrraum geschaffen werden konnte. Alle Klassenzimmer wurden außerdem mit interaktiven Monitoren ausgestattet, um das Lernen von Polnisch und anderen Fächern zu erleichtern. Die Hilfen umfassten ebenso die Beschaffung von dringend benötigten Lehrbüchern und Schulmaterialien für die neu angekommenen Schüler*innen aus der Ukraine.
„Diese Hilfeleistung für unsere Partnerstadt Bydgoszcz zeigt, wie wichtig die vom Gemeinderat beschlossene kommunale Direkthilfe der Stadt Mannheim ist. Denn so können wir den betroffenen Partnerstädten schnell und unbürokratisch helfen. In diesem Fall ist die Unterstützung aus Mannheim besonders nachhaltig, geht es doch darum, jungen Menschen den Zugang zu Bildung zu erhalten, erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.“
Ein weiterer Teil der finanziellen Unterstützung wurde zur Anmietung einer Messehalle für die Sammlung und Verteilung von humanitären Hilfen in Bydgoszcz genutzt. Die Halle diente über mehrere Monate als Erstanlaufstelle für Geflüchtete und als Verteilzentrum für wichtige Hilfsgüter.
Der Stadtpräsident von Bydgoszcz, Rafał Bruski, übermittelte seinen Dank in einem direkten Schreiben an die Stadt Mannheim: „Mit großer Dankbarkeit möchte ich Ihnen […] meine Wertschätzung für die Unterstützung unserer Stadt und den ukrainischen Geflüchteten, die mit großer Gastfreundschaft in Bydgoszcz ein neues Zuhause gefunden haben, aussprechen. Ihre außerordentliche Geste der Solidarität ist unbezahlbar und wird uns immer als Symbol der Freundschaft und Offenheit für die in Not geratenen Nationen in Erinnerung bleiben.“
Die Unterstützung erfolgt im Zuge der kommunalen Direkthilfe der Stadt Mannheim, die neben der humanitären Unterstützung für die ukrainische Stadt Czernowitz auch unmittelbare Hilfeleistungen für die Partnerstädte Chişinău (Republik Moldau) und Bydgoszcz (Polen) vorsieht. Der Mannheimer Gemeinderat hatte als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine einstimmig ein Sonderbudget in Höhe von 1 Million Euro für die vom Krieg betroffenen Partnerstädte beschlossen. Die geleisteten Hilfen decken dabei die konkreten Bedarfe der Stadt Bydgoszcz, die im direkten Austausch mit der Mannheimer Stadtverwaltung beschlossen wurden. Koordiniert wird die laufende Hilfsaktion vom Fachbereich Internationales, Europa und Protokoll.
Quelle: Stadt Mannheim