Die Stadt am Fluss erleben, naturnahe Rückzugsorte bieten und Treffpunkt für die Nachbarschaft sein: Das Neckarvorland Nord zwischen Kurpfalzbrücke und westliche Riedbahnbrücke ist schon jetzt für die Bewohnerinnen und Bewohner der Neckarstadt-West ein wichtiger Bestandteil der innerstädtischen Grün- und Freiraumstruktur und soll in Zukunft noch lebenswerter gestaltet werden. Einen dementsprechenden Grundsatzbeschluss hat der Ausschuss für Umwelt und Technik nun beschlossen. Die Umsetzung soll ab Ende 2024 durch den Eigenbetrieb Stadtraumservice erfolgen, das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ fördert die Maßnahme mit 60 Prozent. Die Planungen durch den Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung sind im Vorfeld mit Bürgerbeteiligung erarbeitet worden. Rund 11 Hektar groß ist die Freifläche, die allen voran Überschwemmungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet ist.
„Mit der Umgestaltung des Neckarvorlandes soll die Flusslandschaft erlebbarer gemacht und die Stadt näher an den Fluss gebracht werden. Gleichzeitig möchten wir Möglichkeiten der Naherholung für die dicht besiedelte Neckarstadt-West bieten, die mit den Belangen des Naturschutzes in Einklang sind. Das Ziel, Freizeit- und Erholungsangebote mit dem Natur- und Hochwasserschutz zu verbinden, ist eine Chance, diesen besonderen Ort in einen urbanen Freiraum mit ganz eigenem Charakter und Identität zu entwickeln“, erläutert der für Stadtentwicklung zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.
Am Raum unter der Kurpfalzbrücke, an dem schon heute die Calisthenics-Anlage steht, wird ein vielfältiger Aktivbereich mit robustem Untergrund entstehen. Die bereits beliebte Liegewiese wird in Verlängerung des Alten Messplatzes fortgeführt und mit weiteren schattenspendenden Bäume bepflanzt. Der Bereich reicht mit einer großzügigen, terrassenartigen Sitzstufenanlage bis an das Wasser und bietet der Bevölkerung attraktivste Aufenthaltsqualitäten. Im weiteren Verlauf sind Freizeit- und Bewegungsflächen, ein lockerer, schattenspendender Baumhain und eine Treffpunktfläche als kleiner Veranstaltungsort oder für temporäre Gastronomie geplant. Als Scharniere zwischen Neckarvorland und dem höhergelegenen urbanen Bereich fungieren gleich mehrere Stadtwildnisgärten, die die Erreichbarkeit des Neckarvorlandes mit integrierten Treppen und Rampen verbessern. Gleichzeitig bieten die terrassenartige Stadtwildnisgärten Rückzugsorte mit besten Blickbeziehungen auf Innenstadt-, Hafenkulisse und Neckar.
Verlagerung des Hauptwegs
Mit Abrücken des derzeitigen Hauptweges weg von der Böschung – hin zum Neckar – wird für die attraktiven Freizeit- und Nutzungsangebote Platz geschaffen. Der Hauptweg wird weiterhin als kombinierter Geh- und Radweg nutzbar sein und geringfügig höhergelegt. Der bislang monoton geradlinige Verlauf wird durch leichte Schwenkungen ersetzt und damit strukturiert und charakterisiert er zukünftig diesen Vorlandabschnitt. Weiterhin ist mit dieser Wegegestaltung ein komfortables, zügiges und sicheres Fahrradfahren gegeben. Für die gesamtheitliche Erschließung des Vorlandes wird ein Wegenetz mit unterschiedlichen unversiegelten Wegeoberflächen aufgespannt. Für ein besseres Erlebnis am Wasser wird der vorhandene Treidelpfad (Uferweg) ertüchtigt und mit Aufweitungen samt Sitzmöglichkeiten ergänzt.
Insgesamt wird das Sport- und Spielangebot Neckarvorland erhöht und mit zahlreichen Sitz- und Liegemöglichkeiten ausgestattet. Die Landschaftsplanung setzt mit Mikrotopographien Akzente in diesem großzügigen Freiraum. Diese geringfügigen Bodenmodellierungen beeinflusst die Bodenfeuchtigkeit in unterschiedliche Geländebereiche, die wiederum eine diversere – vielfältigere – Vegetationsentwicklung ermöglicht.
Grundsätzlich erhält die Planung die offene Weite als prägende Charakteristik des Neckarvorlandes und vereint die Belange des Landschaftsschutzes und Hochwasserschutzes, sowie für die Bevölkerung einen attraktiveren und besser zu erreichenden Freiraum am Wasser.
Quelle: Stadt Mannheim