„Mann-Heim als Frauen-Ort“ zum Aktionsmonat März
Rund um den heutigen (8. März) Internationalen Frauentag hat die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim wieder den Veranstaltungskalender „Mann-Heim als Frauen-Ort“ veröffentlicht. Über 30 Veranstaltungen von engagierten Vereinen, Initiativen oder der Stadtverwaltung laden auch über den Aktionsmonat März hinaus zu vielfältigen Veranstaltungen mit einer umfangreichen Auswahl an Themen und Formaten. Neben Diskussionsveranstaltungen sind auch Kundgebungen, Vorträge, Filmvorführungen oder Seminare geplant zum Thema Gleichberechtigung von Frauen, so beispielsweise zu starken Frauen aus den Kulturen der Welt oder – ganz praxisnah – zu Gehaltsverhandlungen für Frauen.
„Weniger Lohn, mehr unbezahlte Familienarbeit und geringere Repräsentation in Führungspositionen sind leider auch heute noch Themen, von denen Frauen verhältnismäßig häufig betroffen sind,“ so Oberbürgermeister Christian Specht. „Der Internationale Frauentag ist eine wichtige Gelegenheit, auf die noch bestehenden Ungleichheiten aufmerksam zu machen und als Gesellschaft gemeinsam daran zu arbeiten, diese zu überwinden. Der Veranstaltungskalender ‚Mann-Heim als Frauen-Ort‘ dient als Plattform, um diese Ungleichheiten zu benennen und gemeinsam nach Veränderungsmöglichkeiten zu suchen.“
Der digitale Veranstaltungskalender ist unter www.mannheim.de/mann-heim-als-frauen-ort abrufbar.
Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25. November 2024 wird die Broschüre erneut in gedruckter und digitaler Form herausgegeben.
Rathaus-Beflaggung zum Equal Pay Day
Anlässlich des Equal Pay Day, der dieses Jahr auf den 7. März fiel, setzt die Stadt Mannheim ein Zeichen mit einer einwöchigen, entsprechenden Beflaggung am Rathaus E 5. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen als Männer. Im Bundesdurchschnitt liegt die Lohnlücke wie im letzten Jahr bei 18 Prozent. Angenommen, Männer und Frauen bekommen den gleichen Stundenlohn: Dann steht der Equal Pay Day für den Tag, bis zu dem Frauen theoretisch unbezahlt arbeiten, während Männer schon ab dem 1. Januar für ihre Arbeit entlohnt werden.
Die Gründe für den Gender Pay Gap sind vielfältig: Frauen arbeiten in Berufen, die schlechter bezahlt sind, sie arbeiten häufiger in Teilzeit, üben seltener Führungspositionen aus und verhandeln ihr Gehalt oft schlechter. Es gibt also gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, die dazu führen, dass Frauen weniger verdienen. So ist die Care- und Sorgearbeit nicht gleichmäßig zwischen Männern und Frauen verteilt und sogenannte Frauenberufe, zum Beispiel im sozialen Bereich, die wir inzwischen als systemrelevant begreifen, werden schlechter bezahlt als produktive Berufe in der Industrie.
Und in Kunst und Kultur beträgt der Gender Pay Gap sogar 30 Prozent, daher steht die Kampagne zum Equal Pay Day dieses Jahr unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“.
Aber auch, wenn alles gerecht verteilt wäre, bleibt der so genannte bereinigte Gender Pay Gap übrig. In gleicher Position und bei gleicher Berufserfahrung verdienen Frauen durchschnittlich sieben Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
In Baden-Württemberg liegt der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied sogar bei 23 Prozent, damit ist Baden-Württemberg im Ländervergleich Schlusslicht. Im Jahr 2022 erhielten weibliche Beschäftigte in Baden-Württemberg einen durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 20,60 Euro, während männliche Arbeitnehmer im Schnitt 26,68 Euro pro Stunde bekamen. Damit verdienten Frauen im Land durchschnittlich 23 Prozent (6,08 Euro) weniger pro Stunde bezogen auf den Durchschnittsstundenlohn von Männern. Wird der Verdienstunterschied von 6,08 Euro pro Stunde auf den durchschnittlichen Verdienst von weiblichen Erwerbstätigen bezogen (20,60) beträgt die Lohnlücke sogar 29,5 Prozent.
Durch die Umsetzung der Europäischen Charta für Gleichstellung, den Mannheimer Gleichstellungsaktionsplan 2019-2023 und den verwaltungsinternen Rahmenchancengleichheitsplan arbeitet die Stadt Mannheim gezielt an der Förderung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit für Frauen und Männer sowohl als Arbeitgeberin als auch gesamtgesellschaftlich.
Quelle: Stadt Mannheim