Weinheimer Gemeinderat stimmte einstimmig aber skeptisch für den weiteren barrierefreien Ausbau von OEG-Haltestellen
Weinheim. Am Grundsatz bestand im Weinheimer Gemeinderat kein Zweifel: Die Barrierefreiheit der Straßenbahn-Haltestellen, wie jene der OEG in Weinheim, sind eine Voraussetzung für die Attraktivität von Bussen und Bahnen. Ohne einen barrierefreien Zugang für Menschen mit Behinderung, für alte Menschen, aber auch für Personen mit Kinderwägen, Fahrrädern und Rollatoren dürfte die Mobilitätswende kaum zu schaffen sein.
Daher stimmt der Gemeinderat am Mittwoch einstimmig und im Grundsatz einem Ausbau von vier OEG-Haltestellen im Westen der Stadt zu. Es handelt sich um die Haltestellen „Händelstraße“, „Stahlbad“, „Blumenstraße“ und „Freiburger Straße“. Diese vier Punkte sind die letzten nach dem zweigleisigen Ausbau der Rundstrecke, die sich noch im alten Zustand befinden.
Allerdings war die Stimmung am Ratstisch bei der ersten Sitzung im neuen Jahr deshalb nicht besonders erfreut. Das hatte zwei Gründe: Die Kosten und die Länge des Verfahrens. Darüber herrschte im Gremium weitgehend Unverständnis.
Denn die Planungs- und Ausführungsdauer ist auf sechs und sogar sieben Jahre vorgesehen. Fertiggestellt werden die Haltestellen nach aktueller Planung in den Jahren 2029 und 2030. Ein Vertreter der Rhein-Neckar-Verkehrsbetriebe rnv verwies dabei auf lange Planungs- und Genehmigungsverfahren aus rechtlichen Gründen.
Auch die Kosten sorgten für Nachfragen aus dem Gremium. Denn die Gesamtkosten der vier Haltestellen liegen bei über sieben Millionen Euro – 2,8 Millionen Euro bleiben bei der Stadt hängen. Diese Summe sei für den Ausbau von Haltestellen „gigantisch“, hieß es am Ratstisch. Der rnv-Vertreter versprach, dass sein Unternehmen Kosteneinsparungen vornimmt, wenn es möglich ist.
Quelle: Stadt Weinheim