Wildfleisch findet seinen Platz bei vielen Verbrauchern nur in der Weihnachtszeit als Braten. Dabei kann das hochwertige und vielseitige Lebensmittel noch viel mehr und ist gerade im Sommer ein echtes Geschmackserlebnis
Bei Rehrücken oder Hirschgulasch denken die meisten nur an den Winter und die Weihnachtszeit. Doch auch im späten Frühjahr und im Sommer bietet Wildbret – so wird Wildfleisch in der Fachsprache genannt – eine spannende Alternative zu herkömmlichem Fleisch. Max Reger, Vorstandsvorsitzender von ForstBW erklärt: „Gerade in der Grillsaison lohnt es sich einmal Reh oder Wildschwein, statt Rind oder Huhn auf den Grill zu legen. Wenn man nur wenige Tricks berücksichtigt, belohnt einen das Wildbret mit einem sehr schmackhaften Ergebnis.“ Ganz im Gegensatz zu seinem Ruf sei Wildbret laut dem Forstexperten weder zäh noch trocken.
Regional und nachhaltig
„Wenn Sie ihr Reh oder Wildschwein beim örtlichen Jäger oder Förster erwerben, bekommen sie ein Lebensmittel, das an Regionalität und Nachhaltigkeit nicht zu übertreffen ist“, beschreibt Max Reger. Die Tiere führen ein gesundes Leben in einem freien Lebensraum und sind bis zum Schuss durch den Jäger kaum Stress oder Zwang ausgesetzt. Das wirkt sich auch auf die Fleischqualität aus. Dazu kommt, dass die Herstellung von Wildbret nur wenig Wasser verbraucht und CO2 ausstößt. „Klimafreundlicheres Fleisch gibt es nicht“, so der Vorstandsvorsitzende von ForstBW.
Jagd ist wichtig für den Waldumbau
Doch das Wild wird bei ForstBW nicht nur als Lebensmittel gejagt. Im Zuge des Klimawandels haben die Försterinnen und Förster die Aufgabe, unsere heimischen Wälder klimastabil zu gestalten. Das bedeutet, dass viele verschiedene Baumarten heranwachsen müssen. Rehe und Hirsche fressen aber bevorzugt manche Baumarten wie die Tanne oder die Eiche. Andere Arten wie die Fichte schmecken ihnen weniger.
„Wenn zu viele Wiederkäuer in unseren Wäldern leben, sorgen sie dafür, dass kein Mischwald aufwachsen kann, sondern die Fichte einen enormen Vorteil gegenüber anderen Arten hat. Nur sind ausgewachsene Fichten dem Klimawandel nicht gewachsen, wie man in vielen Teilen des Landes leider seit einigen Jahren erkennen kann“, erklärt Max Reger. „Deshalb legen wir Försterinnen und Förster großen Wert darauf, dass die Wildbestände in unseren Wäldern in einem gesunden Gleichgewicht bleiben, so dass die Bäume der Zukunft aufwachsen können.“
Keine Verschwendung von Lebensmitteln
Umso wichtiger ist es dem Vorstandsvorsitzenden, dass die erlegten Tiere möglichst umfangreich verwertet werden. „Wir möchten das Wild nicht nur erlegen, sondern es ist uns ein Anliegen, das Fleisch auch zu verwerten.“ Jetzt im Mai beginnt die Jagdzeit auf Rehe. Deshalb bietet es sich an, einmal beim örtlichen Jäger oder auch beim Forstbezirk von ForstBW nachzufragen, ob diese bereits Wildbret anbieten.
„Legen Sie doch bei ihrer nächsten Grillparty einmal Rehrücken auf den Rost. Behutsam gegart benötigt es nur ein paar Kräuter, etwas Öl, Pfeffer und Salz. Einlegen oder marinieren ist nicht nötig“, weiß der Experte. Dazu schmecken ein Salat und Grillkartoffeln ganz wunderbar.
Quelle: ForstBW