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Vorbereitung für die Reform der Pflegeausbildung: Alexander Hack ist neuer Ausbildungskoordinator

2. Oktober 2019 | Bildung, Kultur, Metropolregion, Politik, Senioren, Stellenmarkt

Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

Die Umsetzung der Generalistischen Pflegeausbildung wird im Rhein-Neckar-Kreis zukünftig von Alexander Hack beim Amt für Schulen, Kultur und Sport im Landratsamt koordiniert. Der Landkreis leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der neuen Reform und zur Sicherstellung des künftigen Bedarfs an Pflegekräften in allen Bereichen. Grundvoraussetzung dafür bildet eine gemeinsame und abgestimmte Vorgehensweise aller an der Ausbildung Beteiligten. Aufgrund des demografischen Wandels und des immer größer werdenden Anteils älterer Menschen auch im Rhein-Neckar-Kreis haben sich die Anforderungen an die pflegerische Versorgung sowohl in Krankenhäusern als auch bei der sich daran anschließenden Betreuung durch ambulante Pflegedienste oder in stationären Einrichtungen verändert. Es besteht bundesweit ein akuter Fachkräftemangel insbesondere im Pflegebereich, der auch im Landkreis deutlich spürbar ist.

 

Der Bundestag hat deshalb das sogenannte Pflegeberufereformgesetz beschlossen. Es soll ab dem Jahr 2020 den Bedarf an Pflegekräften für alle Bereiche sicherstellen und auch zu einer Steigerung der Attraktivität des Pflegeberufes führen. Zunächst bringt es jedoch tiefgreifende Veränderungen mit sich. Kernstück der Reform ist die sogenannte „Generalistische Ausbildung“ für Pflegeberufe: Die bisher eigenständigen Ausbildungsgänge in der Altenpflege, in der Gesundheits- und Krankenpflege und in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege werden zu einer einheitlichen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann zusammengefasst. Die ersten zwei Jahre der dreijährigen Ausbildung lernen die Auszubildenden alle Komponenten der altersübergreifenden Pflege kennen. Sie durchlaufen dabei in ihrer Ausbildung Stationen in der stationären Altenpflege, in der ambulanten Pflege, in der stationären Akutpflege eines Krankenhauses, in der Kinderkrankenpflege sowie in der psychiatrischen Pflege.

 

Die Reform wirft im Rhein-Neckar-Kreis viele Fragen auf: Wie viele Ausbildungsplätze in der Pflege und in den Einrichtungen gibt es im Kreisgebiet und wie können sie zur neuen Generalistischen Pflegeausbildung zusammengeführt werden? Wie viel Nachwuchs wird benötigt, wer kann die überwiegend jungen Menschen künftig in den unterschiedlichen Einsatzorten während ihrer Ausbildung aufnehmen und betreuen? Und wer steuert und koordiniert dies alles? Der Rhein-Neckar-Kreis als Schulträger von drei öffentlichen Pflegeschulen mit der bisherigen Ausbildung zum/zur Altenpfleger/in bzw. Altenpflegehelfer/in mit rund 550 Schülerinnen und Schülern hat die große Herausforderung dieser gesamtpolitischen Aufgabe erkannt und deshalb die Stelle eines Ausbildungskoordinators für die Generalistische Pflegeausbildung geschaffen: Im Juni hat Alexander Hack seine Arbeit aufgenommen.

 

Schnell war festzustellen, dass bei den Ausbildungsbetrieben in der Region eine große Verunsicherung vorherrschte und teilweise die Ausbildungsbereitschaft in Frage gestellt wurde. Aus diesem Grund reagierte der Rhein-Neckar-Kreis sofort und lud am 15. Juli 2019 zu einer zentralen Informationsveranstaltung in das Zentrum Beruflicher Schulen nach Weinheim ein. 159 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten der Einladung und informierten sich über die Zielsetzungen der neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann und die künftig erforderlichen Kooperationen, damit Ausbildung überhaupt gelingen kann. Darüber hinaus gab es Antwort auf Fragen, wie die Vorgaben des Pflegeberufegesetzes in der Praxis umgesetzt und die erforderlichen Einsätze der Generalistischen Pflegeausbildung geplant werden können.

 

Um eine erste Einschätzung über die künftige Ausbildungssituation in der Region zu erhalten, wurden Pflegeeinrichtungen zur Ausbildungsbereitschaft ab 2020 befragt. Im Ergebnis war zu erkennen, dass seitens der Einrichtungen eine Bereitschaft signalisiert wird, die Ausbildungszahlen konstant zu halten. In einem weiteren Schritt wurde ein Runder Tisch mit allen privaten Pflegeschulen des Rhein-Neckar-Kreises sowie der Städte Heidelberg und Mannheim initiiert, um eine gemeinsame Ausbildungsplanung mit ihrer gesetzlich verankerten Vielzahl an Pflichteinsätzen voranzutreiben. In einem kürzlich stattgefundenen zweiten Treffen wurden gemeinsame Möglichkeiten einer koordinierten Ausbildung besprochen. Darüber hinaus sollen gemeinsam fehlende Einsatzstellen gewonnen und mögliche Stolpersteine identifiziert werden.

 

Damit Auszubildende während ihrer Ausbildung angeleitet und die erforderlichen Kompetenzen in der praktischen Ausbildung erlangen können, bedarf es einer sogenannten Praxisanleitung durch zusatzqualifiziertes Pflegepersonal in den Ausbildungseinrichtungen. Das Pflegeberufegesetz setzt ein besonderes Augenmerk auf diese Praxisanleitung und es zeichnete sich ab, dass zusätzliches Pflegepersonal für diese Aufgabe qualifiziert werden muss. In Zusammenarbeit mit den staatlichen Pflegeschulen sowie dem Kultusministerium wird nun gemeinsam ein entsprechendes Weiterbildungsangebot geschaffen.

 

Die Realisierung der neuen Generalistischen Pflegeausbildung im Rhein-Neckar-Kreis stellt eine enorme Herausforderung dar, da die Ausbildungslandschaft in der Pflege grundlegend verändert wird. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und das Zusammenwirken vieler Akteure wird es gelingen, die neue Pflegeausbildung zum Erfolg zu führen und adäquat Fachkräfte in der Region zu sichern.

 

Mehr Informationen zur Generalistischen Pflegeausbildung hat der Rhein-Neckar-Kreis unter www.rhein-neckar-kreis.de/pflegeausbildung bereitgestellt.

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