Reales Bruttoinlandsprodukt dürfte im 3. Quartal 2019 um 1,4 % gestiegen sein
Nachdem das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im 2. Quartal 2019 erstmals seit sechs Jahren unter dem Vorjahresniveau lag, setzte im 3. Quartal 2019 eine Gegenbewegung ein. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, stieg die reale Wirtschaftsleistung ersten Berechnungen zufolge im 3. Quartal 2019 um 1,4 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Jahresverlauf bleibt die Konjunkturdynamik jedoch schwach ausgeprägt. Der Konjunkturindikator signalisiert zum Jahresbeginn 2020 eine leichte Stabilisierung.
Die realen Auslandsumsätze im Verarbeitenden Gewerbe verzeichneten im 3. Quartal 2019 eine Seitwärtsbewegung. Saison- und arbeitstäglich bereinigt erhöhten sich die Erlöse um 0,5 % gegenüber dem Vorquartal, zum Vorjahresquartal blieben diese nahezu konstant. Damit stiegen die Umsätze nach dem deutlichen Rückgang im 2. Quartal wieder an. Die Schlüsselbranchen Fahrzeug- und Maschinenbau konnten ihre Auslandsumsätze um 0,7 % beziehungsweise 1,3 % gegenüber dem Vorquartal steigern. Der Maschinenbau verfehlte sein Vorjahresniveau nur knapp, während die Umsätze im Fahrzeugbau 1,2 % darüber lagen. An der Spitze rangierten die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, die ein Umsatzplus von 1,7 % zum Vorquartal beziehungsweise 2,4 % zum Vorjahr erzielten.
Die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe entwickelte sich uneinheitlich. Das Umsatzplus von 1,1 % gegenüber dem Vorquartal konnte die negative Entwicklung im 2. Quartal nicht ausgleichen. Insgesamt lagen die realen Erlöse 1,3 % niedriger als im Vorjahr. Die Umsatzentwicklung im Fahrzeugbau fiel mit einem Plus von 13,1 % sehr freundlich aus, sodass der Einbruch im 2. Quartal mehr als wettgemacht werden konnte. Im Maschinenbau sanken die Umsätze gegenüber dem Vorquartal um 2,5 %. Auch gegenüber dem Vorjahresquartal schrumpften diese (−3,6 %). Einen stabilisierenden Faktor für die Binnennachfrage stellte weiterhin das Bauhauptgewerbe dar. So erhöhten sich die geleisteten Arbeitsstunden gegenüber dem Vorquartal um 2,0 % und lagen damit 6,8 % höher als im Vorjahresquartal.
Die schwache Industriekonjunktur bremste den Stellenzuwachs im 3. Quartal 2019. Um 1,5 % stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr. Überproportional erhöhte sich die Beschäftigung im Dienstleistungsbereich. Hier verzeichneten der Bereich Information und Kommunikation mit 5,2 % sowie das Gesundheitswesen mit 2,4 % besonders hohe Zuwächse. Die Zahl der Kurzarbeiter lag deutlich über dem Niveau des Vorjahres, wenngleich diese mit 12 700 im September 2019 weiterhin einen vergleichsweise niedrigen Wert annahm. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich leicht und lag im September bei 3,2 %. Die schwache Wachstumsdynamik schlägt sich in der Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen nieder. Zwar lag diese im September noch über der Marke von 100 000, schrumpfte jedoch um 7,6 % zum Vorjahresmonat. Der Anstieg der Verbraucherpreise verlangsamte sich im 3. Quartal 2019 auf 1,5 %.