Zunehmende Unsicherheiten belasten die Konjunktur in Baden-Württemberg. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, erhöhte sich die reale Wirtschaftsleistung ersten Berechnungen zufolge im 3. Quartal 2018 zwar um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr. In den ersten drei Quartalen 2018 war die Wachstumsdynamik jedoch schwach ausgeprägt. Hierfür ist ein Mix an Gründen ausschlaggebend. Diese reichen von der Abschwächung im Außenhandel bis zur temporären Produktionsdrosselung im Fahrzeugbau in Folge der europaweiten Einführung des aufwändigeren Pkw-Prüfverfahrens WLTP (Worldwide harmonized Light-duty vehicles Test Procedure). Das nachlassende Wachstumstempo spiegelte sich auch in den Frühindikatoren wie dem abwärts gerichteten Trend beim Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe wider.
Angesichts des schwierigen internationalen Konjunkturumfelds trübte sich das Auslandsgeschäft im Verarbeitenden Gewerbe im 3. Quartal 2018 erwartungsgemäß ein. Real sanken die Umsätze um 0,8 % zum Vorquartal. Gegenüber dem Vorjahresquartal lagen diese noch 1,6 % im Plus. Insbesondere die beiden Schlüsselbranchen Maschinen- und Fahrzeugbau verzeichneten gegenüber dem Vorquartal rückläufige Erlöse (−1,5 % und −2,0 %). Zum Vorjahresquartal lagen die Umsätze in beiden Branchen dagegen noch mit 2,2 % bzw. 0,6 % im Plus. Gegen den Trend setzten die Hersteller von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zum Vorquartal 2,6 % mehr um und verzeichneten damit auf Jahressicht eine Umsatzsteigerung von 2,9 %.
Auch die Inlandsnachfrage im Verarbeitenden Gewerbe verlor im 3. Quartal deutlich an Dynamik. Die realen Umsätze sanken zum Vorquartal um 0,9 % und stagnierten somit im Vorjahresvergleich auf hohem Niveau. Ähnlich wie beim Auslandsgeschäft verzeichnete der Fahrzeug- und Maschinenbau im Inland gegenüber dem Vorquartal ebenfalls rückläufige Umsatzzahlen (−6,5 % bzw. −1,5 %). Gegenüber dem 3. Quartal 2017 stiegen die Erlöse im Maschinenbau damit um 3,9 %, während sie im Fahrzeugbau um 3,3 % zurückgingen. Die Bauwirtschaft sorgte für einen Lichtblick. Dort legten die geleisteten Arbeitsstunden um 2,8 % gegenüber dem Vorjahr zu.
Der Arbeitsmarkt zeigte sich vom nachlassenden Wachstumstempo nahezu unbeeindruckt. So erhöhte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im 3. Quartal um 2,2 % gegenüber dem Vorjahr. Damit setzte sich der Stellenzuwachs mit nur leicht gedrosseltem Tempo fort. Im Gegenzug lag die Arbeitslosenquote im September 2018 bei 3,1 % und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Weniger dynamisch als in den Vorquartalen entwickelte sich die Zahl der gemeldeten Stellen. Diese lag im September 2018 aber immer noch um 8 % über ihrem Vorjahreswert. Der Anstieg der Verbraucherpreise beschleunigte sich im 3. Quartal 2018 leicht auf 2,3 %. Ursächlich hierfür waren wie in den Quartalen zuvor stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise.