Weinheim Gemeinderat spricht sich für eine „vertiefte Prüfung aus“: Variante Parkhaus im Süden des Miramars, Hotel auf dem bestehenden Parkplatz
Weinheim. Die Frage beschäftigt die Menschen in Weinheim und Umgebung schon lange. Jetzt gibt es eine Grundsatzentscheidung des Weinheimer Gemeinderates: Ein Wellness-Hotel am Spaß- und Erlebnisbad Weinheim ist zumindest nicht mehr ausgeschlossen. Eine deutliche Mehrheit des Gremiums hat sich am Mittwochabend dafür ausgesprochen, dass die Weinheimer Stadtplaner in eine „vertiefte Prüfung“ einsteigen. Diese soll ergeben, ob ein Hotelbau auf dem bestehenden Miramar-Parkplatz gegenüber des Wohngebietes „Waid“ möglich ist. Allerdings nur in Kombination mit einem Parkdeck auf einer Ackerfläche in Richtung des Wohngebietes „Ofling“. Damit verspricht man sich vor allem einen Abbau des Parkdrucks für die beiden Wohngebiete während der Stoßzeiten im Miramar und im Strandbad Waidsee.
Zuvor hatte Oberbürgermeister Manuel Just seine Einschätzung erläutert und vom Gemeinderat eine Entscheidung eingefordert. „Bei weiteren Prüfungen werden weitere Gutachten für das Stadtplanungsamt und den Miramar-Betreiber erforderlichund sicherlich für Kosten in fünfstelliger Höhe sorgen“, erklärte er. Dafür habe die Stadtverwaltung aber kein Mandat; eine Richtungsentscheidung aus der Politik sei nun erforderlich, um weitere Planungs- und Prüfschritte zu rechtfertigen. Er persönlich sprach sich für die „geteilte Lösung“ aus, die auch die Mehrheit fand: nämlich den Bau des Parkhauses in Richtung Ofling und den Hotelbau auf dem bestehenden Parkplatz gegenüber der Waid. So seien die Auswirkungen am gerechtesten verteilt. Eine Beibehaltung des Status quo – also ohne Verbesserung des Parkproblems – sei für ihn allerdings keine Option.
Zum Hintergrund: Das Miramar ist als Spaß- und Erlebnisbad eine feste Größe in Weinheim und darüber hinaus. Klar ist aber auch, dass die rund 700 000 Besucher pro Jahr die angrenzenden Wohngebiete Waid und Ofling betreffen. Vor allem die vielen Autos, die einen Parkplatz suchen, werden in den Stoßzeiten von den Anwohnern als Problem gesehen. Miramar-Betreiber Marcus Steinhart bietet der Stadt eine Lösung an. Er würde den Bau und Betrieb eines 500 Plätze zählenden Parkdecks auf einem Ackergelände im Süden des Miramar (nahe der Ofling) finanzieren – aber nur wenn er im Gegenzug auf einem Teil des heutigen Miramar-Parkplatzes ein 100-Zimmer-Hotel bauen darf, um das Parkhaus zu finanzieren. Ein weiteres Szenario, das Parkdeck und Hotel auf dem heutigen Großparkplatz vorsehen würde, bekam von der Mehrheit des Gremiums eine Absage.
Quelle: Stadt Weinheim