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Warnung im Katastrophenfall: In Heidelberg wird ein Sirenennetz aufgebaut

18. Februar 2020 | Blaulicht, Heidelberg, Leitartikel

In Heidelberg werden voraussichtlich ab dem Jahr 2022 wieder Sirenen die Bevölkerung im Notfall vor drohenden Gefahren warnen: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 13. Februar 2020 mit großer Mehrheit den Aufbau eines stadtweiten Sirenennetzes beschlossen. Die Sirenen sollen an 25 Standorten in Heidelberg installiert werden – mit einer Ausnahme auf bereits bestehenden Gebäuden. Diese befinden sich überwiegend im Eigentum der Stadt oder städtischer Gesellschaften.

 

„Die Vorfälle im vergangenen Jahr mit bläulich gefärbtem Trinkwasser und einem Gefahrgutaustritt in Wieblingen haben gezeigt, wie wichtig eine schnelle und flächendeckende Warnung der Bevölkerung in Krisensituationen und Notfällen ist. Das Sirenennetz wird unser bestehendes Warnsystem hervorragend ergänzen. Mit den Sirenen können wir die Bevölkerung künftig im gesamten Stadtgebiet zu jeder Tages- und Nachtzeit schnell und unkompliziert auf eine drohende Gefahr hinweisen. Denn heulende Sirenen bedeuten: Informieren Sie sich! Versorgen Sie sich beispielsweise über die Warn-App NINA, die städtische Internetseite oder das Radio mit Informationen“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

 

Das neue Sirenennetz erweitert die bereits bestehenden Warnmöglichkeiten der Stadt Heidelberg. Im Notfall erhalten Bürgerinnen und Bürger Warnungen und Informationen unter anderem über die kostenlosen Warn-Apps NINA und Katwarn (zum Herunterladen auf das Smartphone) sowie die Internetseite und Social-Media-Kanäle von Stadt (www.heidelberg.de) und Feuerwehr Heidelberg (www.feuerwehr.heidelberg.de). Bei Bedarf kann die Feuerwehr auch mittels Lautsprecherdurchsagen aus Fahrzeugen die Bevölkerung warnen.

 

Die geplanten Standorte der Sirenen wurden durch ein Fachbüro ermittelt und sollen das bewohnte Heidelberger Stadtgebiet flächenmäßig abdecken. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner bei Eintritt einer Gefahrenlage gewarnt werden können. Die Sirenen können durch die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Heidelberg im gesamten Stadtgebiet oder bei Bedarf auch nur in einem oder mehreren betroffenen Stadtteilen „heulen“. Im Falle eines längeren Stromausfalls können die Sirenen dank einer Akkuversorgung weiter genutzt werden. Der Aufbau des Sirenennetzes soll rund 410.000 Euro kosten.

 

Früheres Sirenennetz in den 90er Jahren abgebaut

 

Aufgrund der veränderten Sicherheitslage in Europa nach Ende des Kalten Krieges wurde in den 90er Jahren in Deutschland das Sirenennetz durch den Bund aufgegeben und den Kommunen unentgeltlich überlassen. Nur ein geringer Teil der Kommunen hat die Sirenen auf eigene Kosten weiterbetrieben. Auch Heidelberg entschied sich zu dieser Zeit für den Abbau der 95 Zivilschutzsirenen, die das damals bebaute Gebiet abdeckten. Der Aufbau des neuen Netzes wird mit Hochleistungssirenen mit Schalltrichtern erfolgen. Daher wird nun – im Vergleich zum früheren Sirenennetz – lediglich noch ein Viertel der Standorte im Stadtgebiet benötigt, um den bewohnten Bereich abzudecken.

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