Was ist Heimat für mich, wann fühle ich mich heimatlos, wo liegen meine Wurzeln? Diese Fragen stellten sich in den vergangenen Monaten über 200 Kinder und Jugendliche in den Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt und der Freien Träger. Die Ergebnisse präsentieren sie vom 20. November bis 19. Dezember 2019 in einer Ausstellung im Foyer der Kinder- und Jugendbibliothek, Bürgermeister-Reichert-Haus, Bismarckstraße 44-48. Eröffnet wird die Ausstellung am 20. November, 15 Uhr, von Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg.
Was bedeutet Heimat und wann fühlt man sich heimatlos? Wie lässt sich das innere Gefühl von Entwurzelung oder der Verlust von vertrauter Umgebung oder von vertrauten Menschen beschreiben, die viele in ihrem täglichen Leben erfahren? Dieses Gefühl kann durch Veränderungen in der unmittelbaren Umgebung, der Landschaften, der Städte, Neu- und Umbauten und durch die Entwertung von Kompetenzen entstehen, die im Laufe des Lebens erworben wurden, oder noch erworben werden. Was macht es mit Menschen und wie finden entwurzelte Menschen neue Heimaten? Ausgehend von diesen Überlegungen zum Begriff „Heimat“ haben sich seit Mai junge Menschen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren in zwölf Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt und der freien Träger mit dem Thema auseinandergesetzt. Entstanden ist eine vielfältige und lebendige Antwort aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz, Video und Bildende Künste, die nun im Bürgermeister-Reichert-Haus gezeigt wird. Die Teilnehmer*innen haben nicht nur die Ausstellungsinhalte erarbeitet, sie betreuen auch gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen aus den Jugendeinrichtungen die Ausstellung.
Die Bildungs- und Kulturarbeit, auf der das Heimat-Projekt basiert, ist einer der Schwerpunkte der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Ludwigshafen. Ziel ist es unter anderem, junge Menschen auf ihrem Weg zu mündigen und selbständigen Persönlichkeiten zu begleiten, ihnen soziale Kompetenzen und gesellschaftliche Werte zu vermitteln. Sie sollen erfahren, wie sie sich mit ihrem eigenen Wissen und ihren persönlichen Erfahrungen in besonderen Situationen oder veränderten Lebenslagen zurecht finden können. „Dabei spielt Kreativität eine große Rolle: Kinder und Jugendliche bringen eine Vielzahl kultureller Interessen ein. Diese Interessen fördern wir. Wir eröffnen jungen Menschen und deren Familien den Zugang zu Kunst und Kultur, entweder durch den Besuch unserer Kulturinstitutionen, durch Theater- oder Tanzangebote, Musik, Bildende Kunst, Werken oder durch die Arbeit mit neuen Medien“, erläutert Bürgermeisterin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg. „Das ‚Heimat‘-Projekt ist aus zwei Gründen etwas ganz Besonderes: Von Anfang an haben sich junge Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft beteiligt, Ideen entwickelt und umgesetzt und die Ausstellung vorbereitet. Hinzu kommt, dass alle Einrichtungen der Stadt und der Freien Träger beteiligt sind. Das zeigt, welche Bedeutung wir alle der Kooperation im Interesse der Jugendlichen in Ludwigshafen beimessen“, so Iris Wessa, Abteilungsleiterin beim Bereich Jugendförderung und Erziehungsberatung der Stadt.
Finanziert wird „Heimat“ durch großzügige Unterstützung der Stiftung der ehemaligen Stadtsparkasse und der BASF SE. Kooperationspartner sind die Bürgerinitiative Ludwigshafen und die Ökumenische Fördergemeinschaft Ludwigshafen.
Zu sehen ist die Präsentation dienstags bis freitags von 13 bis 19 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Die Finissage ist am 19. Dezember um 15 Uhr.