Heidelberger Fastnachtszug findet nicht statt
Aufgrund der Amokfahrt in Mannheim verständigen sich Heidelberger Karneval Komitee und Stadt auf eine Absage der Großveranstaltung.
Der große Heidelberger Fastnachtszug am Dienstag, 4. März 2025, wird nicht stattfinden. Hintergrund ist eine Amokfahrt in der Mannheimer Innenstadt am Montagmittag, bei der es mehrere Tote und viele Verletzte gegeben hat. Die im Heidelberger Karneval Komitee zusammengeschlossenen Vereine und die Stadt haben sich heute Nachmittag in einer gemeinsamen Krisensitzung daher zu einer Absage des Heidelberger Fastnachtszuges verständigt. Der Schritt ist auch mit Städten und Gemeinden im Umland abgestimmt, die am morgigen Dienstag Umzüge geplant hatten.
„Die schrecklichen Bilder aus Mannheim sind erschütternd und wir sind in Gedanken bei den Opfern und ihren Familien. Unsere Nachbarstadt muss zum zweiten Mal binnen eines Jahres so eine furchtbare Gewalttat erleiden – in so einer Situation war es für uns unvorstellbar, bei uns in Heidelberg einen fröhlichen Fastnachtszug zu feiern. Ich habe daher großen Respekt vor der Entscheidung der HKK-Vereine, den Zug abzusagen. In der aktuellen Situation trauern wir als Region gemeinsam“, erklärte Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.
„Wir wären in der Lage gewesen, diesen Zug durchzuführen – aber nicht um den Preis unserer moralischen Integrität. Wir hatten ein hervorragendes Sicherheitskonzept und hätten das auch nochmal hochskalieren können. Aber nach den grausamen Nachrichten aus Mannheim haben wir als regionale Fastnachtsfamilie klar gesagt, dass wir in dieser Lage nicht unbeschwert feiern können. Wir haben keine Angst – wir haben Anstand“, sagte HKK-Präsident Dr. Wolfgang Heindl.
Vom Rathaussturm in den Krisenstab
Die Nachrichten aus Mannheim kamen während des traditionsreichen „Sturm auf das Rathaus“ in Heidelberg an. Oberbürgermeister Würzner hatte daher alle relevanten Personen aus dem HKK sowie Ordnungsdezernentin Martina Pfister und Bürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain sofort um sich und berief einen Krisenstab im Rathaus ein. Nachdem sich erste Meldungen aus Mannheim bestätigten, folgte eine enge Abstimmung mit den im HKK organisierten Vereinen, dem Polizeipräsidium sowie Städten und Gemeinden aus der Region, die ebenfalls morgen noch große Veranstaltungen geplant hatten.