Im Weinheimer Rathaus werden in einem neuen Amt Kräfte gebündelt für die ökologischen Zukunftsaufgaben
Weinheim. Vor der Corona-Krise war es das Mega-Thema in Verwaltung und Politik: Der Klimaschutz – und sicher wird es das auch wieder werden. Im Weinheimer Rathaus stellt man sich in diesem Jahr neu auf für die Anforderungen des kommunalen Klima- und Umweltschutzes. Zum 1. April bündelt die Stadt in einem neuen Amt die Kräfte: Es trägt den Namen „Amt für Klimaschutz, Grünflächen und technische Verwaltung“. Das bisherige Bauverwaltungsamt und das Grünflächen- und Umweltamt werden in dem größeren Amt zusammengeführt, nachdem der langjährige Amtsleiter des Grünflächen- und Umweltamts, Michael Langhammer, in Rente gegangen ist. Eine Stelle für einen Gartenbau-Ingenieur ist ausgeschrieben. Die Grünflächen ergeben eine Abteilung im neuen Amt, ebenso wie die Friedhofsverwaltung und die technische Verwaltung. Das Sachgebiet Klimaschutz wird aufgewertet durch die die 50-Prozent-Stelle eines Klimaschutzmanagers oder einer Klimaschutzmanagerin, die der Gemeinderat im Zuge der Haushaltsberatungen ebenso wie die Teilnahme am „European Energy Award“ beschlossen hat.
„Damit bekommt der Klimaschutz eine deutliche Aufwertung innerhalb der Verwaltung“, erklärte Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner. Amtsleiterin Jutta Ehmsen betont, dass insbesondere Themen der Grünflächenpflege immer mehr eine Bedeutung für den Klimaschutz gewinnen, zum Beispiel wenn Blumenwiesen angelegt werden oder Baumpflanzungen an Klimaschutz-Anforderungen angepasst werden. Die Grünflächenpflege müsse heute mehr unter ökologischen Aspekten der Nachhaltigkeit und Biodiversität betrachtet werden als früher, erklärt Jutta Ehmsen.
In jüngster Vergangenheit gab es im Bereich Klimaschutz schon deutliche Schnittmengen zwischen beiden Ämtern und den Aufgaben: Zum Beispiel bei der Verwaltung des Öko-Kontos, der Kampagne gegen Schottergärten, beim Weinheimer Naturdiplom und mit dem Verein „Blühende Bergstraße“. Auch die Pflege- und Pflanzpläne für Grünflächen, Parks und Wälder verändern sich in Zeiten des Klimawandels. Ganz ähnliche Themen gibt es bei der Pflege der Grünflächen und Bäume auf den sechs Weinheimer Friedhöfen.
Eine weitere Synergie erwartet die Stadtverwaltung dadurch, dass die Förderstelle der Stadt ebenso Teil des vergrößerten Fachamtes ist. Denn insbesondere beim Klimaschutz gebe es immer wieder neue Förderprogramme, die aufmerksam verfolgt und genutzt werden können. Künftig wird die Stadt nicht nur Förderprogramme des Bundes und Landes in Anspruch nehmen, sondern auch eigene Förderprogramme im Bereich des Klimaschutzes für die Weinheimer auflegen. Als Beispiel nennt Jutta Ehmsen das Förderprogramm für Balkon-Solarmodule, von dem in Weinheim Hausbesitzer aber auch Mieter profitieren können. Patrick Walter bleibt als Referent des Ersten Bürgermeisters dem Energieteam weiterhin erhalten und wir sich auch weiterhin um das kommunale Energiemanagement kümmern.
Das Amt wird auch die weitere Arbeit der „Klimaschutz-Task-Force“ des Gemeinderates begleiten, die weitere Impulse ins Gremium tragen soll. Jutta Ehmsen plant, dass im Sommer mit der Erarbeitung eines Arbeitsprogramms für das Jahr 2021 begonnen und über die Darstellung im städtischen Haushalt beraten wird.