Theater in Weinheim: „Heisenberg“ in der Inszenierung des Star-Dramatikers Simon Stephens mit Charles Brauer und Anna Stieblich kommt am Montag, 2. Dezember nach Weinheim
Weinheim. Mit „Heisenberg“ zeigt das Ernst-Deutsch-Theater-Hamburg am Montag, 2. Dezember in der Weinheimer Stadhalle ein Werk des wohl wichtigsten und auch in Deutschland ausgezeichneten, zeitgenössischen Dramatikers Großbritanniens: Simon Stephens. Das Stück lässt sich als „Versuchsanordnung“ verstehen, und dass es den Namen des weltberühmten Physikers Werner Heisenberg als Titel trägt, hat keine allzu tiefen inhaltlichen Gründe. Mag sein, dass Heisenbergs Unschärferelation – vereinfacht: Jedes Ding wird, wenn man sich ihm immer weiter nähert, unscharf/Durch die Beobachtung als solche beeinflusst man die „Wirklichkeit“ bereits – Stephens zu seiner romantischen Komödie angeregt hat, doch das ist für die Rezeption nicht wesentlich. Auf einem Londoner Bahnhof küsst eine Frau (Georgie, 42) einen wildfremden Mann (Alex, 75) in den Nacken. Nun, im Moment nach dem Kuss, fängt das Stück an. Und dann beginnt sie, Georgie (quirlig, impulsiv, gesprächig und trotzdem einsam), das pedantisch geordnete Leben von ihm, Alex (schüchtern, schmallippig, alleinlebend, seiner großen unglücklichen Liebe nachtrauernd, Inhaber einer schlecht laufenden Metzgerei), durcheinander zu wirbeln. Georgie ist extrem anstrengend, erfindet in ihrer Sprunghaftigkeit beinahe sekündlich neue Geschichten über ihr bisheriges Leben und nimmt es nicht so genau mit der Wahrheit. Alex ist gleichzeitig beunruhigt und dennoch fasziniert von der chaotischen, unbändigen Energie der charmanten Nervensäge. Als nun Georgie Alex nach der ersten gemeinsamen Nacht um Geld bittet, um ihren Sohn in den USA ausfindig zu machen, trifft Alex eine überraschende Entscheidung. Simon Stephens gelingt ein wunderbar melancholisches, modernes Märchen – großes Theater.
Tickets gibt es im Vorverkauf über die Geschäftsstelle der Kulturgemeinde Weinheim in der Stadthalle, telefonisch unter 06201/12 28 2, Montag bis Freitag von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr, an Vorstellungstagen von 9 bis 12 Uhr oder rund um die Uhr unter www.kulturgemeinde.de