Eine innovative Heizung versorgt die Technikzentrale der Stadtwerke künftig mit Wärme und erzeugt Strom – Beispiel für lokale Energiewende
WEINHEIM. Im neuen Betriebsgebäude der Stadtwerke Weinheim in der Hertzstraße ist am Mittwoch (10. Juni) die Heizungsanlage in Betrieb gegangen. „Die Versorgung erfolgt über eine hocheffiziente Brennstoffzelle, die Wasserstoff zur Energieerzeugung nutzt“, erläutert Peter Krämer, Geschäftsführer der Stadtwerke Weinheim. Für ihn steht fest: „Wir engagieren uns für die Wärmewende in Weinheim und gehen beim Betriebsgebäude deshalb neue Wege Die Brennstoffzelle deckt einen Teil des Strom- und Wärmebedarfs des Gebäudes. „Unsere Technikzentrale ist ein Vorzeigeprojekt in mehrfacher Hinsicht: Damit stärken wir nicht nur die Zuverlässigkeit der Energieversorgung Weinheims, sondern schaffen ein modernes Arbeitsumfeld, das auch noch klimaschonend ist“, betont der Stadtwerke-Chef.
Arbeitsplatz von morgen
Gegenüber dem Materiallager errichtet das Energieunternehmen seit Herbst 2018 auf fast 1.700 Quadratmetern ein Gebäude mit Platz für 50 Mitarbeiter aus den technischen Bereichen. Auf diese Weise schaffen sie auch dringend notwendigen Platz am Hauptsitz im Breitwieserweg. Dank kurzer Wege und gebündelter Kompetenzen werden sie künftig ihre Aufgaben flexibler und schneller lösen können. So läuft zum Beispiel die Netzplanung in Zukunft zentral ab, für die Materialbeschaffung reicht der Weg über die Straße zum Lagerstandort. Insgesamt 4,6 Millionen Euro investieren die Stadtwerke Weinheim in den neuen Betriebsstandort. Zusätzlich entstehen weitere öffentliche Lademöglichkeiten für E-Mobilisten. Die neuen Räumlichkeiten haben Teile der Betriebsmannschaft für Strom, Gas, Wasser und Wärme bereits zu Beginn der Corona-Pandemie bezogen. Durch die räumliche Trennung auf die Standorte im Breitwieserweg und der Hertzstraße konnten zwei unabhängig voneinander arbeitende Teams gebildet und die Versorgungssicherheit in dieser herausfordernden Zeit erhöht werden.
Dreierpack für Wärme
Damit die Brennstoffzellenheizung ihren Dienst tun kann, reicht ein Erdgasanschluss: „In einem elektrochemischen Prozess entzieht die Brennstoffzelle dem Erdgas Wasserstoff, um damit Strom und Wärme zu produzieren – nahezu emissionsfrei“, erklärt Peter Krämer. Die Brennstoffzelle ist so dimensioniert, dass sie möglichst kontinuierlich läuft, „so kommen wir auf einen hohen Wirkungsgrad von rund 90 Prozent“, erläutert er. Für die übrige Wärme ist eine Gasmotor-Wärmepumpe zusammen mit einem Spitzenlastkessel im Einsatz.