Im Weinheimer Projekt zum Kita-Einstieg sind Bundesmittel gut eingesetzt – Davon überzeugte sich der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding
Weinheim. Die „Kleinen Strolche“ hießen den Gast aus dem Bundestag willkommen. Die Kindergarten-Kinder der städtischen KiTa „Kinderland“ stimmten erstmal ein Begrüßungslied an, als jetzt Lothar Binding, der SPD-Bundestagsabgeordnete, gemeinsam mit Stadt- und Kreisrätin Stella Kirgiane-Efremidou die Einrichtung besuchte. Grund des Besuchs war das Projekt „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“, das im „Kinderland“ angesiedelt ist. Es ist ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Lothar Binding machte sich bei seinem Besuch ein Bild von der praktischen Umsetzung des Bundesprogramms in seinem Wahlbezirk. Das Projekt Kita-Einstieg ist seit August 2017 bei der Stadt Weinheim im Amt für Bildung und Sport angesiedelt. Dort befindet sich auch das Büro der Koordinierungs- und Netzwerkstelle.
Das Programm verfolgt das Ziel, den Einstieg in das System der frühkindlichen Bildung zu erleichtern. Sprachbarrieren, oft wegen eines Flucht- oder Migrationshintergrundes, sollen so früh es geht abgebaut werden. Die Angebote richten sich gezielt an alle Familien, die bisher nur unzureichend von Kinderbetreuung erreicht werden. Das Programm setzt im direkten Umfeld der Familien an. Von 2017 bis Ende 2020 wurden und werden dafür eine Koordinierungs- und Netzwerkstelle sowie zusätzliche Fachkraftstellen für den Kita-Einstieg geschaffen. Dort sorgt als Mitarbeiterin im Weinheimer Bildungsamt Christine Schmitt dafür, dass die Angebote in einer Region effektiv aufeinander abgestimmt sind. Sie arbeitet eng mit Akteuren zusammen und vernetzt die vielfältigen Angebote für den Kita-Einstieg in der Region. „Um einen Zugang zu den Familien zu finden, ist ein vernetztes Vorgehen und auch die Nutzung bereits bestehender Angebote enorm wichtig“, berichtete Christine Schmitt auch dem Bundestagsabgeordneten.
Das „Kinderland“ ist eines der drei so genannten Anker-Kitas des Programms in Weinheim. Es bietet Platz für 50 Kinder in zwei Stammgruppen im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt.
Die Familien in der „Kinderland“-Kita mit verlängerten Öffnungszeiten bilden einen bunten Querschnitt der heutigen Stadtgesellschaft. „Kulturelle Vielfalt gab es schon immer im Kinderland“, sagt Elisabeth Engel, Leiterin des Kindergartens. Allerdings gehe die Entwicklung hin zu noch mehr bunter Vielfalt. Einige ganz neue Herkunftsländer der Familien kamen hinzu, berichtete sie den Besuchern. Neu für die Erzieherinnen war auch das Thema Fluchterfahrung. Dabei unterstützt KiTa-Lotsin Jenny Herres, die gezielt Familien mit Sprachbarrieren und einem Migrations- oder Fluchthintergrund bei der Eingewöhnung in den Kindergarten begleitet und dabei eng mit der Erzieherin Raffaella Sauchelli zusammen arbeitet. Im Gespräch äußerte sich Lothar Binding sehr beeindruckt von der Umsetzung des Bundesprogramms in Weinheim. „Es ist schön zu sehen, dass die Fördergelder vor Ort ankommen und sinnvoll für die Familien eingesetzt werden“, bescheinigte er.
Ergänzende Information:
Ein weiteres niedrigschwelliges Angebot im Rahmen des Projekts ist eine Vorschulgruppe für Kinder ab 4 Jahren, die neu zugezogen sind und bisher noch keinen Kindergartenplatz haben. Das Brückenangebot „Fit für den Schulstart“ wird von den Kita-Lotsinnen Lara Lickert und Cerasela Murariu geleitet und findet an zwei Vormittagen im Schülerhort der Albert-Schweitzer-Schule statt. In der Gruppe gibt es noch freie Plätze. Bei Interesse kann man sich an die Koordinierungs- und Netzwerkstelle wenden.