Die Region um Heidelberg und die Bergstraße bietet mit einem neuen Produktlabel neue Chancen und neue Wege für Erzeuger und Verbraucher – Akteure gesucht
Heidelberg/Bergstraße. Gutes Essen und Trinken aus der Region ist nicht immer und überall leicht zu finden. Andererseits klagen regionale Erzeuger von landwirtschaftlichen Produkten oft über mangelnde Bekanntheit und die schwierige Vermarktung. Beides wird künftig in der Region um Heidelberg, Bergstraße, Odenwald und Kraichgau einfacher sein und im besten Fall zu einer „win-win“-Situation für Erzeuger, Vermarkter und Verbraucher werden. „genial regional“ so wird ein neues Produktlabel der Region um Heidelberg heißen, mit dem künftig regionale Produkte, die streng kontrollierte Kriterien erfüllen, auf den Markt gebracht werden.
Nach einer etwa einjährigen Vorbereitungsphase durch ein Konzeptteam unter der Federführung des Heidelberger Umweltschutz-Amtes, trafen sich jetzt rund 60 potentielle Akteure, um erste Weichen in Richtung einer GmbH und weiterer professioneller Organisationsstrukturen zu stellen. Es sind Landwirte, Selbstvermarkter und Gastronomen sowie Vertreter des Handels, von Umwelt- und Naturschutzverbänden, außerdem Touristiker – denn ein „genial regional“ soll auch ein Imagefaktor für die Region als Ausflugs- und Urlaubsziel werden: Die Region soll man schmecken können.
Nun läuft alles auf die Gründung einer hauptamtlich geführten GmbH mit Geschäftsstelle zu, denn alle Beteiligten sind sich einig: „Genial regional“ soll professionell umgesetzt werden. Noch vor der Sommerpause will man ein ganzes Stück weiter sein.
Klar ist: Das Label soll die Region ökologisch, touristisch aber auch wirtschaftlich voranbringen. Ob Wein, Säfte, Obst, Gemüse, Fleisch, Wurst, Milch, Käse, Honig, Eier, Getreide, Marmelade – alles was man sich in der leckeren Regionalküche vorstellen kann – muss einen Beitrag zur Genussqualität leisten, regionaltypisch sein, einen naturräumlichen Bezug haben sowie Tierwohl- und Nachhaltigkeitsprinzipien entsprechen; das sind die Grundvoraussetzungen für eine Aufnahme in „genial regional“.
Das Logo selbst wird mit dem jeweiligen Regionalbezug konkretisiert: Heidelberg, Bergstraße, Odenwald und Kraichgau.
Die Ergebnisse, die jetzt den Akteuren präsentiert wurden, sind aus einer in dieser Form bislang einmaligen Kooperation zwischen der Stadt Heidelberg und dem Tourismusservice Die Bergstrasse gewachsen. An beiden Stellen hatte man fast gleichzeitig die Idee eines Regional-Labels geboren; die Bergstraßen-Touristiker konnten bereits das Logo und weitere grafische Materialien beisteuern.
Auch die Praktiker aus der ganzen Region waren bei der Ideenentwicklung aktiv. „Wir brauchen in der Region verlässliche Quellen von guten Produkten, da hilft uns ein Label weiter, weil es für Verlässlichkeit steht“, beschrieb Jannis Como, Koch und Gastronom der „Talmühle“ aus Bensheim an der Bergstraße. Fortschrittliche Landwirte sprachen sich jetzt geradezu euphorisch für „genial regional“ aus: „Die Preise sind schlecht, der Handel macht mit uns was er will“, beschrieb Claudia Weigold, die in Heidelberg-Handschuhsheim Beerenobst anbaut, „dabei können wir doch stolz auf unsere tollen regionalen Produkte sein“. Sie habe „richtig Lust darauf, dabei zu sein“. Ähnlich äußerten sich weitere Landwirte aus der Region, die sich von der neuen GmbH verbesserte Vermarktungsmöglichkeiten und einen Imagegewinn erwarten.
In den nächsten Wochen und Monaten suchen die Ideengeber möglichst viele Akteure, die sich für „genial regional“ interessieren und sich daran beteiligen wollen. Gesucht werden Teilnehmer, Förderer und Gesellschafter der neuen GmbH. Die Stelle eines Geschäftsführers wird ausgeschrieben.