Philipp Schröder feiert 102. Geburtstag und blickt auf viel Erlebtes zurück –Stadtrat Karl Bär gratulierte im Namen des OB
Weinheim. Seit seiner Geburt ist Philipp Schröder ein stolzer Weinheimer. Im Umkreis seiner Familie feierte er am Dienstag seinen 102. Geburtstag. „Gute Luft und viel Glück“, so erzählte er uns schon bei seinem letzten Geburtstag, sind die Gründe, die ihn trotz seines hohen Alters derart fit gehalten haben. Denn mit 102 Jahren muss der Jubilar nicht auf schwere gesundheitliche Probleme zurückblicken – und das weiß er zu schätzen. Auch seine Familie freut sich über seinen guten Zustand.
„Er hat wirklich immer einen guten Spruch parat“, weiß Tochter Inge, die gemeinsam mit ihrem Mann Hans-Jürgen und Enkelsohn Michael gekommen ist, um im kleinen Kreis über vergangene Zeiten zu plaudern.
Dabei war nicht jedes der 102 Jahre ein schönes. 1938 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, anschließend zum Militär einberufen. Darauf folgten sechs Jahre Gefangenschaft in Afrika und Australien. Die Überschiffung mit der RMS Queen Elizabeth, dem für lange Zeit größten Passagierschiff der Welt, bleibt ihm bis heute in Erinnerung. „Trotz Gefangenschaft wurden wir immer recht gut behandelt. Das Glück hatte nicht jeder. Außerdem musste ich als Fahrzeugführer nicht an die Waffe. Mit Raupenfahrzeugen fuhren wir von Tripolis bis an die ägyptische Grenze“, erzählt Philipp Schröder bei einem Glas Sekt.
1947 kam er dann zurück nach Deutschland und begann seine Arbeit bei der Firma Freudenberg. Im selben Jahr lernte er Emilie Behring beim Maitanz kennen. Bis zur Hochzeit ließ das junge Paar keine Zeit vergehen. 1951 kam die einzige Tochter zur Welt. Fast 48 Jahre blieb Philipp Schröder seinem Arbeitgeber Freudenberg treu, wechselte höchstens mal seine Abteilung, um Neues zu lernen. Und auch heute noch muss er immer etwas tun. So lernte er mit rund 98 Jahren – das war kurz nach dem Einzug ins Bodelschwingh-Heim – das Spielen der Veeh-Harfe. Auch Christa Seiderer war sein Gast und gratulierte im Namen der Firma Freudenberg und der BKK Freudenberg.
Wer nach 102 Jahren Leben noch so kernig und optimistisch ist, hat dazu allen Grund.