Ausschuss empfiehlt dem Weinheimer Gemeinderat, mehr barrierefreie Bushaltestellen zu bauen und den Radschnellweg nach Mannheim voranzutreiben
Weinheim. Klimafreundliche Mobilität stand im Mittelpunkt des Weinheimer Ausschusses für Technik, Umwelt und Stadtplanung am Mittwoch. Zweimal sprach sich der Ausschuss für Verbesserungen aus und gab eindeutige Empfehlungen an den Gemeinderat, der am 9. Oktober tagt. Es geht um barrierefreie Bushaltestellen und den Radschnellweg nach Mannheim.
Die Stadt Weinheim wird die Umsetzung der Radschnellverbindung von und nach Mannheim weiter verfolgen und eine dafür erforderliche Mitwirkungserklärung der Kommunen Weinheim, Viernheim und Mannheim unterzeichnen. So lautet jedenfalls die Empfehlung des Ausschusses an den Gemeinderat.
Weinheim hat für die Radschnellverbindungen im Untersuchungsraum eine besondere Bedeutung, da hier die beiden Achsen Mannheim – Bergstraße und Heidelberg – Darmstadt aufeinandertreffen. Die Potentialanalyse weist für den Streckenabschnitt Mannheim – Weinheim mit 2800 und 2000 Radfahrten am Tag den höchsten Wert im Untersuchungsgebiet auf. Auf der Achse Heidelberg – Darmstadt wird ein Potential von 1200 bis 1700 Radfahrten/Tag erwartet.
Der Gemeinderat soll nach der Empfehlung des Ausschusses am 9. Oktober eine Machbarkeitsstudie des Verbands Region Rhein-Neckar zur Kenntnis nehmen und die Umsetzung der Radschnellverbindung Weinheim – Mannheim weiter verfolgen. Der Verband Region Rhein-Neckar soll auch die weitere Organisation und Projektkoordination für diese Radschnellverbindung übernehmen. Die Planungskosten von 300 000 Euro sollen im Haushaltsplan 2020 und die Baukosten von 1,5 Millionen Euro mit einer Einnahme von etwa 600 000 Euro über Fördermittel in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen werden. Im Ausschuss bestand nur noch Dissens über die beste Trasse.
Stadtbus fahren wir attraktiver
Die Stadt Weinheim will die Nutzung des Stadtbusverkehrs noch attraktiver machen. Der Gemeinderats-Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung hat am Mittwoch einstimmig dem Gemeinderat den Ausbau von 14 weiteren barrierefreien Haltestellen empfohlen. In dieser Ausbauphase sollen vor allem die Ortsteile in den Genuss der modernen Haltestellen kommen.
Derzeit verfügen 76 Haltestellen in Weinheim bereits über einen erhöhten Busbord und 67 Haltestellen über ein taktiles Leitsystem, dies entspreche einem Anteil von 37 Prozent bei insgesamt 180 Bushaltestellen im Stadtgebiet, so die Angaben der Verkehrsplaner im Amt für Stadtentwicklung. Zur weiteren Umsetzung des Nahverkehrsplans soll nun ein Ausbauprogramm für 2020 und 2021 beschlossen werden, vorwiegend bestehend aus Haltestellen in den Ortschaften. Somit ergibt sich ein Ausbauprogramm 2020/ 2021 mit 14 neuen Haltestellen. In der Detailplanung wird man das Vor-Ort-Wissen in den Ortschaften weitgehend berücksichtigen.
Die Kosten für den Ausbau der Haltestellen dieses Pakets werden anhand überschlägiger Quadratmeterpreise sowie der Erfahrungen des bisherigen Haltestellenausbaus auf insgesamt rund 465 000 Euro brutto geschätzt. Es wird mit einer Zuwendung (Förderung LGVFG) in Höhe von rund 160 000 Euro sowie mit einer Kostenerstattung durch den Rhein-Neckar-Kreis für den Bau einer Haltestelle in Steinklingen Richtung Großsachsen in Höhe von rund 15 000 Euro gerechnet.
Die Beratungsunterlagen mit vielen Infos stehen auf der städtischen Homepage zum Download zur Verfügung: https://www.weinheim.de/…/…/2019/Druckversion%20Internet.pdf