Neue Weinheimer Klimaschutzkommission definierte Empfehlungen an den Gemeinderat – Nächste Sitzung schon im Januar
Weinheim. Beim Klimaschutz gibt es keine Zeit zu verlieren. Nach dieser Maxime handelt im Moment die Weinheimer Stadtverwaltung. Eine Ende November eingesetzte „Task Force“ hat bereits ihre Arbeit aufgenommen und am Mittwoch im Rathaus drei Stunden lang unter Vorsitz von Oberbürgermeister Manuel Just und Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner getagt. Zu der Kommission, in der Empfehlungen an den Gemeinderat vorbereitet werden sollen, gehörten neben Vertretern der Gemeinderatsfraktionen auch Vertreter des Runden Tischs Energie, der regionalen Klimaschutz-Beratungsagentur KliBA, der Stadtwerke und des Jugendgemeinderates.
Im Wesentlichen ging es um insgesamt rund 60 Einzelanträge aus der Gemeinderatssitzung, in der das Gremium auch eine Teilnahme Weinheims am European Energy Award beschlossen hat.
Am Ende der Sitzung herrschte in der „Task Force“ große Einigkeit darüber, 28 bereits in der Umsetzung befindliche Klimaschutzmaßnahmen fortzuführen und zu verankern. 13 weitere Maßnahmen wurden empfohlen und sollen im Laufe der nächsten Monate umgesetzt werden. Das nächste Treffen ist schon im Januar vorgesehen. „Das Thema hat im Moment eine enorm hohe Priorität“, versprach Oberbürgermeister Manuel Just am Ende der Sitzung und konstatierte: „Da haben wir schon mal ein beachtliches Paket geschnürt, wenn auch die wesentliche Maßnahmen noch im Gemeinderat beschlossen werden müssen.“
Unter anderem konnte der OB zusichern, dass künftig alle Gemeinderatsvorlagen auch eine Einschätzung zur Klimarelevanz der Entscheidung ausweisen. Das Energieteam der Stadt soll die Photovoltaikinitiative fortsetzen. Sowohl Jutta Ehmsen, die Leiterin des Weinheimer Bauverwaltungsamtes als auch KliBA-Energieberater Peter Kolbe bestätigten die bisherige große Nachfrage. Auf der städtischen Homepage soll es einen Zugang zum Solardachkataster des Landes geben.
Ganz konkret stellt das Amt für Immobilienwirtschaft ein Gutachten zum Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schulzentrums in einer Baukommission vor.
Bei städtischen Veranstaltungen soll generell auf Einweggeschirr verzichtet werden, dafür wird geprüft, ob die Stadt Spülmobile anschafft, die verliehen werden. Die Verwaltung soll außerdem ein Verbot von Heizpilzen vorbereiten, auch eine Baumschutzsatzung soll nochmals Thema werden,. Die Stadt wird sich auch am Programm „1000 Kommunen pflanzen 1000 Bäume“ beteiligen. Die Infokampagne „Blühende Gärten“ soll weiter an Fahrt aufnehmen.
Der Stadtbusverkehr soll mit einer Info-Kampagne besser beworben werden, um grundsätzlich eine bessere Auslastung des Öffentlichen Verkehrs zu erhöhen. Mit Diesel betriebene Laubsauger des Bauhofs sollen künftig elektrisch – und leiser – angetrieben werden. Wenn städtische Fahrzeuge ersetzt werden, soll geprüft werden, ob es hierfür alternative Antriebsarten gibt. Die Stadtwerke kündigten an, im Stadtgebiet weitere Ladestationen für Elektro-Autos zu installieren.
Die Kommission bestärkte die Verwaltung darin, bei der Effizienzüberprüfung städtischer Gebäude den eingeschlagenen Weg weiterzugehen und weitere Verbesserungen im Radwegenetz und bei den Abstellmöglichkeiten anzubieten. „Das ist ohnehin ein ständiger Prozess“, versicherte OB Just.
Eine zusätzliche halbe Personalstelle für den kommunalen Klimaschutz ist im European-Energy-Award-Prozess gefordert, über weitere Ressourcen soll der Gemeinderat im Rahmen der Haushaltsberatungen entscheiden.