Katzen sollen weniger leiden
Gemeinderat beschließt: Stadt Weinheim ergänzt seine Katzen-Schutzverordnung durch eine Kastrationspflicht
Die Stadt Weinheim will das Leiden freilebender und streunender Katzen möglichst reduzieren. Dazu hat der Gemeinderat der Stadt in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr die seit 2023 bestehende Katzenschutzverordnung um einen weiteren Paragrafen ergänzt: Jetzt gilt auch eine Kastrationspflicht für Tierhalterinnen und Tierhalter, die ihre Katzen und Kater frei laufen lassen. Die Stadt kommt damit einer Forderung des Tierschutzvereins nach. Die Tierschützer hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass erst die Kastrationspflicht die Verordnung sinnvoll macht. Nach Schätzungen von Experten leben auf Weinheimer Gemarkungsgebiet etwa 1000 freilebende Tiere.
Mit der Erweiterung verband das Gremium auch eine ausdrückliche Wertschätzung gegenüber dem Tierschutzverein. Oberbürgermeister Manuel Just begründete die Sorgfalt, die Weinheim bei diesem Thema an den Tag gelegt hat. Wichtig, so der OB, sei die Rechtssicherheit, um im Zweifel auch bei einer Klage zu bestehen.
Der Tierschutzverein und das Weinheimer Ordnungsamt hatten argumentiert, dass eine hohe Population freilebender Katzen nur das Tierleid der vernachlässigten Tiere erhöhe. Sie seien oft verwahrlost und krank. Ohne Kastrationspflicht werde die Population größer, das Leid immer schlimmer. Dazu komme, so die Argumente im Gemeinderat, dass wildernde Katzen auch eine Bedrohung für Vögel darstellen; und auch in der Vogelwelt sei die Populationen durch Umwelteinflüsse immer stärker bedroht.