Gemeinderat entscheidet am Mittwoch darüber, ob sich die Stadt für die Ausrichtung von Heimattagen bewerben soll – Zukunftswerkstatt wieder ein Thema
Weinheim. Tour de Ländle, SWR Pfännle, Landesturnfest – Weinheim ist in Baden-Württemberg als Stadt der Gastfreundschaft bekannt und geschätzt. Nun will die Stadtverwaltung – und dort federführend das Amt für Touristik, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit – noch eine Schippe drauflegen, was die Bekanntheit und das gute Image der Stadt angeht. Der Gemeinderat entscheidet in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 9. Oktober, ab 17.45 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses, darüber, ob man sich beim Staatsministerium um die Ausrichtung der Heimattage bewerben soll. Ausgeschrieben sind im Moment die Jahre 2023 bis 2026. Bei einem positiven Beschluss hat die Stadt bis zum 31. Dezember Zeit, eine Bewerbung vorzulegen.
Wie das Fachamt in seiner Gemeinderats-Vorlage beschreibt, bestehen die Heimattage aus zwei mehrtägigen Veranstaltungen, die vorgeschrieben sind, sowie Veranstaltungen und Projekten, die in der Eigenverantwortung der Ausrichter-Kommune liegen. Feste Bestandteile der Heimattage sind der „Baden-Württemberg-Tag“ im Frühjahr und die „Landesfesttage“ im September. Im Jahr 2020 wird Sinsheim Ausrichter der Heimattage sein, an der Bergstraße war bislang Ladenburg im Jahr 1998 die einzige Stadt, die den Zuschlag bekam.
Der „Baden-Württemberg-Tag“ besteht in der Regel aus einer Leistungsschau der Region und des Landes. Er steht im Zeichen des modernen Baden-Württemberg und lädt die Bevölkerung zu Information und Unterhaltung ein. Er ist ein Schaufenster für Industrie, Handwerk, Gewerbe, Handel, Vereine und Verbände. Es wird ein großes mehrtägiges Bühnenprogramm geboten. Bei den „Landesfesttagen“ stehen eher die traditionellen Werte und Bräuche der Region und des Landes im Vordergrund. Höhepunkt ist der Landesfestumzug mit Gruppen aus dem ganzen Land und der Verleihung der Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg. Die Medienpräsenz ist aller Erfahrung nach enorm hoch. Weitere Motto-Veranstaltungen im Laufe des Jahres sind der Kreativität vor Ort überlassen.
Nach Ansicht der Verwaltung sollte sich die Stadt die Gelegenheit zum großen Auftritt nicht entgehen zu lassen. In absehbarer Zeit stehen keine weiteren Anlässe, wie Stadtjubiläen oder andere historische Daten zur Verfügung. In die Vorbereitungen und Ideenfindung sollten im Falle eines positiven Gemeinderatsbeschlusses viele Vereine und Ehrenamtliche einbezogen werden. Die Verwaltung argumentiert neben der Imagesteigerung mit einer hohen Wertschöpfung für Handel, Gastronomie und Hotellerie.
In der Gemeinderatssitzung, die mit 15 Tagesordnungspunkten ein ambitioniertes Programm vorsieht, geht es außerdem jetzt entscheidend um die Planung einer Zukunftswerkstatt. In der vergangenen Woche hatte der Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung das von der Stadtverwaltung empfohlene Verfahren diskutiert und dem Gemeinderat empfohlen. Weitere Punkte sind unter anderem die Jahreszuschüsse an die Volkshochschule und die Musikschule, die Mittelfreigabe für „Das Wohnzimmer“ und die Lernpraxiswerkstatt, der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen, das Projekt Blühende Bergstraße, die Erneuerung der „Zwillingsbrücke“ an der Weschnitz, der Neubau eines Kanalisations-Erdbeckens und der nächste Abschnitt bei der Sanierung der Hans-Joachim-Gelberg-Grundschule in Lützelsachsen. Um 18.30 Uhr wird eine Bürgerfragestunde eingeschoben.