„Wir haben unser Zuhause gefunden“
Weinheim. „Ich darf Sie herzlich willkommen heißen in Ihrem eigenen Haus.“ So begrüßte Heinz Schröder jetzt den Weinheimer Oberbürgermeister Manuel Just, der sich im Haus der Suchtberatung in der Zeppelinstraße einen Einblick verschaffte in die Tätigkeiten des Vereins und der hauptamtlich besetzten Geschäftsstelle. Denn das Haus, das früher ein Spanisches Zentrum und ein Centro Italiano beherbergte, jetzt die Suchtberatung, den Kinderschutzbund und den AK Asyl, gehört der Stadt. „Wir freuen uns“, bescheinigte Schröder, der Gründer und Vorsitzende des Vereins, „dass uns die Stadt mit diesem mietfreien Angebot unterstützt“. Überhaupt sei man auch mit der Lage und der Ausstattung zufrieden – mit der Förderung der Hector-Stiftung sind vor vier Jahren neue Büro- und Gesprächsräume entstanden. Die Stiftung ist neben der Stadt der größte Wohltäter der Suchtberatung.
Mit großem Interesse und viel Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit hörte sich der OB die Berichte Schröders und seines Mitarbeiters Paul Jöst an. Die Suchtberatung Weinheim e.V. feiert am kommenden Wochenende 40-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der Verein also im Jahr 1979, die ersten Sprech- und Beratungsstunden fanden in Heinz Schröders Wohnzimmer statt. Der mittlerweile mehrfach für sein Engagement ausgezeichnete Vorsitzende ist bis heute der Motor des Vereins. Sein Stellvertreter Wolfgang Lange ist fast genauso lange dabei. Nach einigen räumlichen Improvisationen sei die Geschäftsstelle mittlerweile im Domizil im Stahlbad genau passend untergebracht.
Seit 1987 ist die Suchtberatung offiziell anerkannte Beratungsstelle und Mitglied in den einschlägigen Fachverbänden; ihr Geschäftsführer Paul Jöst ist Diplom-Sozialpädagoge und systemischer Berater. Rund 500 Gespräche führen er und weitere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins. „Wir haben in den Jahren viel Vertrauen aufbauen können, das ist ein gutes Fundament“, berichtete Paul Jöst aus der Praxis. Oft arbeite man an der Schnittstele von Erziehungshilfe und Suchtberatung, häufig folgen den Beratungen Therapien oder ärztliche Behandlungen.
OB Just bedankte sich bei seinen Gesprächspartnern für ihr hohes Engagement. Einrichtungen wie die Suchtberatung tragen, so der OB, sehr viel zur sozialen Stadt bei, in der sich die Menschen gut aufgehoben fühlen sollen. Und er bot immer ein offenes Ohr an: „Die Rathaustür steht Ihnen immer offen.“