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Weinheim: Strom wird teurer

25. November 2019 | Leitartikel, Politik, Versorger, Weinheim

Für das Jahr 2020 steigen die Strompreise – Stadtwerke Weinheim identifizieren drei Preistreiber

 WEINHEIM. Verbraucher müssen für Strom künftig tiefer in die Tasche greifen. Die staatlich festgelegten Netzentgelte steigen, da in den Netzausbau investiert werden muss. Peter Krämer, Geschäftsführer bei den Stadtwerken Weinheim, führt aus: „Hinzu kommen in Summe höhere Umlagen für die Finanzierung der Energiewende. Das treibt den Strompreis ebenfalls nach oben.“ So steigt die EEG-Umlage als zentrale Umlage der Energiewende um netto 0,351 Cent auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde. Auch die Beschaffungskosten steigen: An den Börsenplätzen wird Strom schon seit geraumer Zeit teurer. Bei den Stadtwerken Weinheim wirken sich diese Faktoren zum 1. Januar 2020 aus: Der Energielieferant hebt die Arbeitspreise zum 1. Januar 2020 um 1,67 Cent pro Kilowattstunde brutto (1,40 Cent/kWh netto) in der Grundversorgung und den Woinemer Stromprodukten an. Der Grundpreis bleibt weiterhin unverändert.

Geringe Gestaltungsmöglichkeit

Ein Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden jährlich bezahlt zum Beispiel im Tarif Woinemer Strom 4,87 Euro brutto mehr pro Monat. Für Peter Krämer gilt die Maxime: „Wir versorgen unsere Kunden stets so günstig wie möglich mit Energie. Von Preisvorteilen, die wir bei der Beschaffung oder durch andere Veränderungen erzielen, profitieren immer unsere Kunden.“ Im Umkehrschluss heißt das auch: „In Zeiten steigender Beschaffungspreise ist unser Spielraum für das Abfedern von Preissteigerungen gering.“ Die Stadtwerke Weinheim haben nur Einfluss auf etwa 25 Prozent des Strompreises, nämlich die Beschaffung, Verwaltung und den Service. Die restlichen 75 Prozent entfallen auf staatlich festgelegte Preisbestandteile, wie Netzentgelte, Stromsteuer oder EEG-Umlage.

Netzentgelte sollen einheitlich werden

Die regionalen Anforderungen an den Netzausbau für die Energiewende sind unterschiedlich. Dies führte in der Vergangenheit zu stark unterschiedlichen Netzentgelten in Deutschland. Mit dem Netzentgeltmodernisierungsgesetz (NEMOG) möchte der Gesetzgeber ab 2019 bis 2022 die Netzentgelte bundesweit angleichen. Durch die Anpassung werden die Preise in Nord- und Ostdeutschland mittelfristig sinken. In West- und Süddeutschland dagegen dürften die Netzentgelte eher steigen. Dies wird alle Netzbetreiber in den kommenden Jahren betreffen.

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