Weinheim bündelt wieder Gespräche, Kino, Kunst und viele Infos zur „Interkulturellen Woche“ vom 24. bis 28. November
Weinheim. „Wissen erleichtert den Umgang mit unbekannten Bildern. Es ist gut, Verbindungen einzugehen und Brücken zu bauen, eigene traditionelle Werte zu bewahren und dennoch neue Wege zu suchen und eine gemeinsame Orientierung zu finden.“ So steht es auf der Titelseite des Programmflyers für die diesjährige Interkulturelle Woche der Stadt Weinheim vom Sonntag, 24. November bis Donnerstag, 28. November. Den Inhalt hat wieder Ulrike Hermann, die Beauftragte für Flüchtlingshilfe und Integrationsmanagement der Stadt, zusammengestellt.
Fünf Veranstaltungen sind in dieser Woche gebündelt. Es geht eigentlich immer wesentlich um eines: Die Interkulturelle Verständigung zwischen Menschen. Darstellungsformen und Formate sind bunt gemischt; es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Veranstaltungen tragen die Überschriften: Freundschaft, Neugier, Verbindung, Orientierung und Dialog.
Freundschaft: Die Reihe beginnt am Sonntag, 24. November, mit einer Filmmatinee im Kino „Modernes Theater“ um 11 Uhr (mit anschließender Gesprächsrunde). Der Film kam im Mai dieses Jahres und sorgte in der Szene für Aufsehen. Die Handlung: In der Wüste von Marokko bringt das Schicksal den 18-jährigen Gyllen aus London und den knapp 18-jährigen William aus dem Kongo zusammen. William ist auf dem Weg nach Frankreich, um dort seinen verschollenen Bruder zu suchen. Gyllen ist mit dem Wohnmobil des Stiefvaters dem Familienurlaub entflohen, um seinen Vater Paul, einen Deutschen, der in Arcachon lebt, zu besuchen. Ihre Reise führt die beiden jungen Männer durch Marokko, Spanien und Frankreich und endet in Calais, wo William seinen Bruder im Flüchtlingscamp sucht.
Der Film zeigt anhand seines Schicksals die Realität der aktuellen weltpolitischen Lage und die Verzweiflung der Flüchtenden hautnah. Im Anschluss an den Film wird sich der Weinheimer Pressesprecher Roland Kern mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen darüber unterhalten, ob und wie kulturelle Unterschiede persönliche Freundschaften betreffen.
Neugier: Am Montag, 25. November, 19.30 Uhr geht es im Gemeindesaal der Evangelischen Weststadt-Gemeinde in der Ahornstraße um den „Iran – ein großes fremdes Land“ (seine Menschen, seine Geschichte und seine Gegenwart). Der inhaltliche Ansatz ist, den Iran als Land der Gegensätze zu verstehen: Das diktatorisch geführte Land, reich an Öl, in Konflikten verhaftet mit Israel und den USA. Viele Menschen sind bereits aus dem Iran vor Unterdrückung und Verfolgung nach Weinheim geflohen. Anderseits ist der Iran aber auch ein Land mit reicher Kultur, die auch unser Geistesleben in Europa bereichert hat. Dazu wird ein Vortrag zu hören sein.
Der Mediziner und ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Dr. Fredrich K. Schmidt will danach in einem Gespräch mit Iranerinnen und Iranern in die Widersprüche des Landes vordringen.
Verbindungen: Die Länder Afrikas stehen im Mittelpunkt des dritten Abends am Dienstag, 26. November, 19 Uhr in der Liebenzeller Gemeinde in der Nördlichen Hauptstraße. Dabei werden zunächst einige interessante Projekte vorgestellt, bei denen Menschen aus Weinheim und der Region Dörfer und Regionen Afrika unterstützen. Der Verein Imasgo e.V. aus Birkenau ist dabei, der zum Beispiel Kunsthandwerk aus Burkina Faso anbietet, ebenso „Backen für Malawi“, einem Projekt für Senegal der jungen Weinheimerin Paula (19). In einem Podiumsgespräch mit Jürgen Ripplinger werden junge Afrikaner aus ihrem Leben in Deutschland berichten.
Orientierung;