Erster Spatenstich im Neubaugebiet „Allmendäcker“ in Weinheim – Stadt verzichtet auf Grundstückserlös für soziale Ausrichtung
Weinheim. Für Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just steht das Neubaugebiet „Allmendäcker“ für „Städtebau mit Weitsicht“. Und der Rathauschef dankte beim ersten Spatenstich noch einmal den politischen Gremien, die den Weg mitgegangen sind, der zum Bauen und Wohnen in einem sozialen Umfeld steht. Denn die Stadt verzichtet auf rund 3,3 Millionen Euro aus Grundstückserlösen und verpflichtet damit Bauträger und Investoren, sozial ausgerichteten Wohnraum anzubieten.
Die Erschließungsarbeiten im Nordwesten der Stadt gelegenen, knapp sieben Hektar großen Gebiet zwischen der nördlichen Weststadt und dem Waidsee haben begonnen und werden bis Ende 2021 dauern. Dann kann gebaut werden. In den nächsten Jahren werden in den „Allmendäckern“ insgesamt 51 Sozialwohnungen und 37 sogenannte preisgedämpfte Wohnungen entstehen, hinzukommen weitere 45 Plätze im Betreuten Wohnen.
Das alles, so der OB, in einer Lage, in der urbane Infrastruktur im Norden und ein herrliches Freizeitangebot im Süden vor der Haustür liegen. Insgesamt rechnet die Stadt mit etwa 1000 neuen Bürgerinnen und Bürgern in rund 300 Wohneinheiten. Vorgesehen ist ganz überwiegend Geschosswohnungsbau – alles ist ausgerichtet auf kostengünstigen Wohnraum. Manuel Just erklärte: „Ich bin mir sicher, Weinheim wird als Wohnstandort durch die Allmendäcker noch attraktiver und als Soziale Stadt noch spürbarer für seine Bürgerinnen und Bürger sein.“ In der Mitte des Gebietes soll ein Grünanger mit Freizeitmöglichkeiten entstehen. In die Planung, betonte der Oberbürgermeister, war über das Programm „Quartier 2020“ auch das Amt für Soziales, Jugend, Familie und Senioren eingebunden.
„Wenn wir uns heute in der kommunalen Familie fragen“, so der OB, „welches die Hauptanforderungen an eine funktionierende Kommune in Zukunft sein werden, und wie wir künftig in einer Stadt miteinander leben wollen, dann landen wir schnell bei dem Thema Bezahlbarer Wohnraum“.
Dazu nannte er Stichworte wie Soziale Gerechtigkeit, den Demografischen Wandel, eine offene und integrative Gesellschaft, Familienfreundlichkeit, Generationenverbindung und nicht zuletzt auch das Schlagwort der ökologischen Verantwortung, das mindestens in den Anspruch münde, in der heutigen Zeit den Flächenverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren.
Die „Allmendäcker“, so der OB, stehen genau für diese kommunalen Zukunftsaufgaben. „Ich glaube, wir haben auf eine für uns nahezu perfekte Art und Weise zunächst eine planerische Balance zwischen all diesen Ansprüchen realisieren können“, so Just, der darauf verwies, dass .von Anfang an und in allen Grundzügen der Planung das übergeordnete Ziel des bezahlbaren und sozial ausgerichteten Wohnens für möglichst alle Bevölkerungsgruppen eine zentrale Rolle gespielt habe.
Vor dem symbolischen ersten Spatenstich berichtete Arno Linder vom Erschließungsträgerbüro GkB von den Ausschreibungsmodalitäten, bei denen die Corona-Situation durchaus das Interesse der Baufirmen gesteigert habe. Jürgen Ebert, der Geschäftsführer der Baufirma Hauck, berichtete, dass die Tiefbau- und Kanalbauarbeiten durchaus anspruchsvoll seien, um dem Neubaugebiete auch eine moderne Infrastruktur zu geben. So entstehen zum Beispiel Staukanäle „durch die zwei Autos nebeneinander fahren könnten“.
Der OB bat auch um Verständnis bei den Anliegern, dass Auswirkungen der Bauarbeiten nicht vermeidbar und spürbar seien. Die Stadt will dazu unbedingt mit betroffenen Anwohnern im Austausch bleiben, um die Beeinträchtigungen reduzieren zu können. Dazu richtet das Tiefbauamt vor Ort eine regelmäßige Sprechstunde ein.