Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl: „Mit der Breitbandförderung kommt auch die besonders kostspielige Erschließung von Ortschaften im ländlichen Raum gut voran“
„Beim Ausbau unserer digitalen Infrastruktur haben wir das Tempo gegenüber dem vergangenen Jahr noch einmal fast verdoppelt. Immer mehr Kommunen nutzen unser Förderangebot, um mit hohen Investitionen Glasfaser bis zu den Häusern auszubauen. Die aktuelle Situation in der Corona-Krise zeigt, die flächendeckende Versorgung von Haushalten mit schnellem Internet ist unverzichtbar, zum Beispiel für das Arbeiten im Homeoffice. Dank attraktiver Förderbedingungen gelingt es, auch die besonders kostspielige Erschließung von verstreuten Ortschaften im ländlichen Raum voranzubringen“, betonte Stv. Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl am Mittwoch, 29. April 2020, bei der Übergabe von Breitbandförderbescheiden in Stuttgart. Aufgrund der aktuellen Corona-Lage fand die Übergabe das erste Mal als Videokonferenz zwischen Minister Thomas Strobl und den Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen statt.
Bereits doppelte Fördersumme wie 2019 bewilligt
Bewilligt wurden in dieser Vergaberunde insgesamt 39 Förderanträge mit einem Volumen von 32,4 Millionen Euro. Damit wurden im Jahr 2020 bisher bereits insgesamt 165 Millionen Euro gewährt – das sind fast doppelt so viele Mittel wie im gesamten vergangenen Jahr. Dieses Mal gingen Förderbescheide an 23 Antragsteller aus 16 Landkreisen.
Die höchste Fördersumme erhielt der Landkreis Schwäbisch Hall mit rund 17,7 Millionen Euro. Dort werden die Gemeinden Oberrot, Wolpertshausen, Satteldorf, Sulzbach-Laufen und die Stadt Vellberg mit Glasfaser-Ortsnetzen versorgt. Der Landkreis Schwäbisch Hall hatte erst bei der Vergaberunde im Februar 16,2 Millionen Euro Förderung erhalten, um insbesondere in sechs Gemeinden innerorts Glasfasernetze auszubauen.
Die zweithöchste Fördersumme ging an die Stadt Engen im Landkreis Konstanz mit rund 4,9 Millionen Euro für insgesamt sechs Projekte. Engen erschließt damit Außenbereiche, Gewerbegebiete und Schulstandorte. Bei fünf der Projekte handelt es sich um eine Kofinanzierung des Landes zur Bundesförderung. „Dabei legen wir auf die 50-prozentige Förderung aus dem Bundesprogramm für die Breitbandförderung noch einmal 40 Prozent obendrauf. Über dieses Fördermodell werden bei dieser Vergaberunde fast 90 Prozent der Mittel vergeben. Das ist ein Spitzenwert und bestätigt den Erfolg unserer Förderkulisse. Wir holen jede Menge Breitbandmittel aus Berlin nach Baden-Württemberg und verleihen dem Glasfaserausbau im Land damit zusätzlich Schwung“, erklärte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.
Breitbandversorgung verbessert sich fortlaufend
Die Zahl der Haushalte und gewerblichen Nutzer, die mit schnellem Internet versorgt sind, ist in Baden-Württemberg 2019 weiter gestiegen. Rund 90 Prozent aller Haushalte verfügen inzwischen über einen Internetanschluss mit mindestens 50 Mbit/s. Das sind rund sieben Prozentpunkte mehr als im Vorjahr und rund 20 Prozentpunkte mehr im Vergleich zu Anfang 2016. Bei den Anschlüssen mit mindestens 100 Mbit/s konnte die Versorgung im Land sogar um mehr als 15 Prozentpunkte zu Mitte 2018 gesteigert werden und liegt nun bei rund 83 Prozent der Haushalte.
„Die weißen Flecken auf unserer Landkarte verschwinden immer mehr. Daran arbeiten wir weiter, bis wir unser Ziel eines flächendeckenden Gigabit-Netzes erreicht haben. Dafür werden wir allein in den Jahren 2020 und 2021 fast 650 Millionen Euro investieren“, sagte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.