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Weitere Schritte im Rahmen der Digitalisierungsstrategie der Stadt Mannheim: Intelligentes Parkmanagementsystem und Baustellen –und Unfallstellen-Managementsystem werden entwickelt

29. November 2019 | Gesellschaft, Leitartikel, Mannheim, Natur & Umwelt, Politik, Wirtschaft

Symbolfoto: Buchner

Wie finde ich einen freien Parkplatz in einem Parkhaus in der Innenstadt oder einen E-Ladepunkt in der Stadt? Und gibt es auf meinem Weg zur Arbeit Baustellen oder Unfallstellen oder findet heute eine Großveranstaltung statt? Und wie kann ich diese umfahren? Antworten auf diese Fragen sollen zukünftig das Intelligente ParkleitMAnagementsystem (PLMS) und das Digitale Arbeitsstellen-und UnfallstellenMAnagement “(AUMAn) der Stadt Mannheim geben.

„Beide Systeme sind ein weiterer wichtiger Schritt im Rahmen unserer Digitalisierungsstrategie, vor allem aber auch auf dem Weg zur nachhaltigen, smarten Stadt. Denn beide Systeme helfen, Verkehrsströme sinnvoll zu leiten. Perspektivisch wird es so weniger Schadstoff-Emissionen geben und mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt, “ erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.

Das Konzept zum PLMS wurde im Rahmen des Masterplans Green City in Zusammenarbeit mit der MVV Energie AG, der Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH (MPB) und Dritter entwickelt. Das System erhebt Daten zur Zahl und Lage der verfügbaren Parkplätze in den angeschlossenen Parkhäusern und Tiefgaragen in der Innenstadt und der E-Ladepunkte in der Stadt und gibt dann eine Parkplatzempfehlung. In vier Parkbauten der MPB zeigen zudem LED-Anzeigen den Nutzerinnen und Nutzern, welche Parkplätze noch frei sind. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Stadt Mannheim trägt mit 1,6 Millionen Euro 50 Prozent Eigenanteil, die MPB beteiligt sich mit 215.250 Euro.

Bereitgestellt werden die Informationen über die Open-Data-Plattform der Stadt. Sie stehen für Apps der MPB, VRN und Dritter sowie für Navigationsgeräte zur Verfügung und bilden auch die Grundlage für die in diesem Zuge optimierten stationären Anzeigen des Parkleitsystems aus dem Jahr 1990. Zusätzlich sollen moderne und barrierefreie Bezahlsysteme erprobt und nach Möglichkeit eingeführt werden, so dass die Nutzer des mobilen Individualverkehrs die verfügbaren Parkplätze ansteuern und der Straßenraum nicht durch parkende Fahrzeuge dominiert wird sondern von den Menschen genutzt werden kann.

Auf dem Weg zu autonomen Fahren und Parken

Mit Blick in die Zukunft bildet dieses System die Basis für weitere Verbesserungen, auch in der Steuerung von Verkehrsströmen. Wo bereits heute freie Parkplätze angezeigt werden, werden Voraussetzungen geschaffen, um diese zukünftig vorab reservieren zu können. Und: Diese Maßnahmen sollen auch die Basis bilden, um autonomes Parken in den Parkbauten möglich zu machen. Die im Rahmen des Projektes gewonnenen Erkenntnisse münden in einer Konzeption zur technischen Umsetzung einer zukünftigen Nach- beziehungsweise Umrüstung von Bestands-Parkbauten für autonom fahrende beziehungsweise parkende Fahrzeuge.

Arbeitsstellen- und UnfallstellenMAnagement

Auch das Konzept „Digitales Arbeitsstellen- und UnfallstellenMAnagement (AUMAn) entstand im Rahmen des Masterplans Green City. In diesem System sollen genehmigte Baustellen und Unfallstellen erhoben und verifiziert werden. Die Daten sollen für Apps, Navigationssysteme und das Geoinformationssystem der Stadt Mannheim bereitgestellt werden. Perspektivisch sollen auch im Voraus bekannte Großveranstaltungen und Versammlungen berücksichtigt werden. Die geschätzten Gesamtkosten für das Projekt betragen 900.000 Euro – das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur übernimmt die Hälfte als Förderung.

Bessere Steuerung von Verkehrsströmen und weniger Emissionen

Das neue System soll die Auswirkungen von Bau-Maßnahmen, Gefahrenstellen und Großveranstaltungen auf den Verkehrsablauf minimieren. Die Nutzer sollen entsprechende Informationen zeitnah erhalten. Je größer die Abdeckung durch das AUMAn, desto besser werden die Empfehlungen an die Nutzer sein. Dann können längere Stauzeiten verhindert werden und die damit verbundenen Lärm- und Schadstoffbelastungen werden verringert. Denn anders als zum Beispiel bei Navigationssystemen, die Verkehrsbehinderungen aus der Fortbewegungsgeschwindigkeit ableiten, weiß das neue System im Voraus, wo sich Baustellen, Gefahren- beziehungsweise Unfallstellen und Großveranstaltungen befinden und kann so verlässliche Informationen zur Reisezeitverzögerung oder zu Umfahrungsmöglichkeiten ableiten.

Transponder in Leitbaken und/oder Fahrzeugen helfen, einen Fahrstreifen beziehungsweise einen Straßenabschnitt in relativer Echtzeit als Arbeitsstelle zu erkennen. Und auch die Einsatzmeldungen der Feuerwehr und der Rettungsdienste, die sich auf den Verkehrsablauf auswirken können, sollen später zeitnah durch AUMAn hinterlegt werden. Perspektivisch werden die technischen Grundlagen geschaffen, um zukünftig auch Meldungen der Polizei aus der Stadt aufzunehmen, also zum Beispiel Verkehrsbehinderungen bei Fußballspielen oder großen Konzerten. Das PLMS soll bis Ende 2022, das AUMAn-System bis Ende 2020 fertiggestellt werden.

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