Am 24. März wird der Welttuberkulosetag begangen. Jährlich erkranken weltweit etwa zehn Millionen Menschen neu an Tuberkulose vor allem in den ärmeren Ländern. Die Tuberkulose weist eine hohe Sterblichkeit auf. Zuletzt stieg die Zahl der jährlichen Tuberkulosetodesfälle von 2020 gegenüber 2021 von 1,4 auf 1,5 Millionen Menschen weltweit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Ziel formuliert, die globale Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen bis 2035 um 90 Prozent und die Zahl der Todesfälle um 95 Prozent im Vergleich zu 2015 zu senken. Angesichts der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie ist in vielen Teilen der Welt die Erreichung dieser Ziele gefährdet.
In Deutschland ist die Zahl der Tuberkulose-Neuerkrankungen schon längere Zeit rückläufig. Allein von 2020 auf 2021 sank die Zahl der übermittelten Tuberkulosefälle in Deutschland von 4.127 auf 3.846 Erkrankungen. Der Hauptgrund für den aktuellen Rückgang ist in der COVID-19-Pandemie zu sehen. So gab es im vergangenen Jahr deutlich weniger (Arbeits-)Migration aus Ländern mit hoher Tuberkulose-Prävalenz. Zudem schützen die Hygiene- und Abstandsregeln vermutlich auch vor einer Übertragung.
Eine Tuberkulose-Erkrankung äußert sich durch Symptome wie länger andauernder Husten, gelegentlichen Blutbeimengung, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, starke Schwäche und Fieber. Treten diese Symptome auf, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Eine rechtzeitig erkannte und behandelte Tuberkulose heilt in der Regel folgenlos aus. Sie wird mindestens sechs Monate mit einer Kombinationstherapie aus verschiedenen speziellen Antibiotika behandelt.
Frühe Diagnose ist entscheidend
Tuberkulosebakterien werden von Mensch zu Mensch übertragen. Allerdings ist die Ansteckungsfähigkeit längst nicht so hoch wie beim SARS-CoV2-Virus. Ein Ansteckungsrisiko besteht in erster Linie für enge Kontaktpersonen mit längerem oder wiederholten Kontakt, wie zum Beispiel Haushaltsangehörige von Tuberkulosepatient*innen. Die Tuberkulose betrifft vor allem die Lunge, sie kann auch in anderen Organen wie Lymphknoten, Knochen, Haut und Nieren mit ableitenden Harnwegen auftreten. In den meisten Fällen kann nach Eindringen des Erregers in den Körper die Immunabwehr erfolgreich die Tuberkulosebakterien eindämmen und es tritt zunächst keine Erkrankung auf. Nur etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten erkranken tatsächlich an einer behandlungsbedürftigen Tuberkulose. Am höchsten ist das Erkrankungsrisiko in den beiden ersten Jahren nach der Infektion. Vor allem Kleinkinder und immungeschwächte Personen (wie etwa HIV-infizierte oder Diabetiker*innen) haben ein höheres Risiko, eine aktive Tuberkulose zu entwickeln. Bei Menschen, die sich mit dem Erreger infizieren und zunächst nicht erkranken, kann der Erreger über lange Zeit unerkannt im Körper weiter bestehen. Diese Menschen haben daher ein erhöhtes Risiko, auch noch nach Jahrzehnten an Tuberkulose zu erkranken.
Eine frühe Diagnose ist bei einer Tuberkulose entscheidend, damit infektiöse Patient*innen schnell isoliert und behandelt werden können. Denn eine Behandlung im frühem Infektionsstadium senkt das Übertragungsrisiko und steigert die Chance einer folgenlosen Heilung.
Weiterführende Informationen in mehreren Sprachen gibt es beim Deutschen Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose: https://www.dzk-tuberkulose.de, bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/tuberkulose und beim Robert Koch-Institut: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/T/Tuberkulose/Tuberkulose.html.
Quelle: Stadt Mannheim