Im Projekt Westside Stories der Jugendförderung der Stadt Mannheim begegnen sich Jugendliche in der Neckarstadt-West und bringen ihre Geschichten auf die Bühne. Die jugendlichen Tänzer*innen setzen sich vielfältig zusammen. Doch eine Sache verbindet sie: die Neckarstadt-West. Manche sind dort aufgewachsen, manche besuchen das örtliche Jugendhaus Erlenhof oder das dortige Tanzstudio. Sie alle sind Tänzer*innen mit eigenen Schwerpunktstilen (Hip-Hop, Popping, Waacking und Voguing). Im Stück werden die persönlichen Interessen verstärkt. Die Teilnehmenden haben nun ein Bühnenprogramm entwickelt, das am Samstag, 28. Mai 2022, jeweils um 16 Uhr und um 19 Uhr im neu eröffneten Kinder- und Jugendbildungshaus „Kaisergarten“, Zehntstraße 28, gezeigt wird.
Der Eintritt ist frei. Aufgrund der begrenzten Plätze im Kaisergarten ist eine Reservierung per E-Mail an [email protected] vorab erforderlich.
Elemente des Bühnenstücks
Das Stück ist aufgeteilt in einen Tanzteil und ein Rapkonzert. Das Tanzstück dreht sich um die Suche nach sich selbst. Als Motive im Stück werden die eigene Identitätsfindung und der Halt in der Community aufgegriffen. Die Suche nach sich Selbst und das neugierige Entdecken des Eigenen wird durch das Motiv des Spiegels, der im Bühnenbild, als Requisite sowie in einer Videoinstallation zu sehen ist, verdeutlicht. Der Aspekt der Community zeigt sich in den wiederkehrenden Gruppen-Formationen (Pulk, Kreis, enge Reihe). Die Individualität findet in einigen Solosequenzen der Tänzer*innen ihren Ausdruck. Die jungen Tänzer*innen haben seit November 2021 unter der Anleitung der Choreographen Jonas Frey und Sarai Patisson das Stück erarbeitet.
Für den zweiten Teil, das Rapkonzert, sammelten die Rapagogen von der Who.Am.I Creative Academy im Gespräch mit Anwohner*innen Texte über die Neckarstadt-West und probten diese in Workshops mit Rap-interessierten Jugendlichen. Die Ergebnisse werden in Form von Songs als Konzert performt.
Virtuelle Ebene: Einbindung in den Stadtteil
Das Stück hat auch eine virtuelle Ebene: Im Programmheft ist ein Stadtplan der Neckarstadt-West abgebildet, wo mit QR-Codes „Points of Interests“ (POI) markiert sind. Diese markieren besondere Orte der Jugendlichen im Stadtteil, an denen sie sich gerne aufhalten und wo die Texte entstanden sind. Scannt man den QR-Code, erscheint ein Tanzvideo bzw. die Textzeilen, die an diesem POI aufgenommen wurden.
Anerkennung für das Stück
Initiiert und künstlerisch geleitet wurde das Projekt von der Jugendarbeit Mobil der Jugendförderung. Das Stück wurde in den Vorentscheid für das Tanzreffen der Jugend der Berliner Festspiele, einem der renommiertesten Festivals in Deutschland, gewählt. Damit zählt es zu den 15 ausgezeichneten Jugendstücken Deutschlands 2022.
Hintergrund zum Projekt
Westside Stories ist ein soziokulturelles Projekt der Jugendarbeit Mobil der Jugendförderung im Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt, das von November 2021 bis Juni 2022 läuft und mit Mitteln aus dem Programm „Kultur macht stark!“ finanziert wird. Ziel ist es, Jugendliche zum Engagement zu motivieren, ihre tänzerischen Neigungen zu stärken und ihnen das Erfolgserlebnis zu ermöglichen, ein eigenes Stück auf die Bühne gebracht zu haben.
Veranstalter
Organisiert wird das Projekt von der Jugendförderung der Stadt Mannheim unter Leitung von Anna Müller vom Team Jugendarbeit Mobil. Gefördert wird Westside Stories über das Förderprogramm „Jugend ins Zentrum!“, das vom Bundesverband Soziokultur e.V. in Berlin angeboten wird, aus Mitteln des Bundesprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Hintergrund zum Förderprogramm
Seit 2013 ist der Bundesverband Soziokultur e.V. mit seinem Projekt „Jugend ins Zentrum!” am Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung” des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt. Bis 2022 werden bundesweit lokale Bündnisse mit mindestens drei Partner*innen unterstützt, die Projekte der Kulturellen Bildung mit Kindern und Jugendlichen umsetzen, deren Zugang zu Kunst und Kultur erschwert ist. Der Bundesverband Soziokultur engagiert sich als Dach- und Fachverband für die Anerkennung und angemessene Förderung der soziokulturellen Arbeit. Mitglieder des Bundesverbands sind die jeweiligen Landesverbände, in denen bundesweit rund 600 Organisationen, soziokulturelle Zentren, Netzwerke und Initiativen organisiert sind.
Quelle: Stadt Mannheim