Zu den Heimattagen ist Weinheim jetzt gehäkelt worden
Ausstellung im Museum über Sommer
„Heimat ist ein Gefühl, so lautet ja das Motto der Heimattage. In diesem Projekt und in dieser Ausstellung ist dieses Gefühl gewissermaßen verwoben.“ So begeistert hat Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just am Dienstagabend im Museum der Stadt am Amtshausplatz inmitten der Stadt eine Häkelkunst – Ausstellung eröffnet, die es in Weinheim und weit und breit noch nie gegeben hat; wahrscheinlich auf der ganzen Welt noch nicht.

Zwei Links, zwei Rechts
vl: Renate Breitecker, Tobias Schindler, Ada Götz, OB Manuel Just
Monate lang hat eine Gruppe aus rund 20 Frauen (und einem Mann) in einem wahren Mammut-Projekt weite Teile der Stadt gehäkelt: Marktplatz, Burgen, Kirchen, den Hermannshof und was man sonst noch so von Weinheim kennt – sogar Waidsee und Miramar. Das Projekt „Woinem in Masche“ ist nun fast im kompletten Museum ausgestellt. Die gehäkelte Stadt ist ein Unikat, das es in den zurückliegenden Wochen schon in landes- und bundesweite Fernsehsendungen geschafft hat. Ein Video wurde sogar auf Japanisch übersetzt und in asiatischen Medien verbreitet. Auch bei der Ausstellungseröffnung am Dienstagabend mobilisierte es die Massen. Hunderte Menschen kamen ins Museum oder warteten davor bei einem Glas Heimattage-Secco des Weingutes Raffl.

Alle „Häklerinnen und Häkler!
Der OB würdigte besonders: „Dass man eben nicht den Eindruck hat, das die teilnehmenden Damen und Herren nur etwas gegeben haben. Man hat das gute Gefühl, sie haben auch etwas bekommen, und genau das macht Weinheim in Masche so authentisch und so persönlich.“ Manuel Just bezeichnete das Häkelprojekt als besonders beispielhaft, weil es ist nicht nur ein Kunstprojekt einer kulturell geprägten Stadt sei. So sei es genauso ein soziales Projekt der Generationen, weil beim gemeinsamen Häkeln auch Freundschaften entstanden sind, die über die Heimattage hinaus Bestand haben. Just beschrieb es so: „Woinem in Masche öffnet die Herzen dieser Stadt nach außen, weil es zuvor die Herzen von Menschen geöffnet hat.“
„Weinheim soll so bunt bleiben wie unser Häkelprojekt“
, wünschte sich Projektleiterin und Ideengeberin Dr. Renate Breithecker. „Was uns verbindet ist unsere Leidenschaft für das Häkeln und Weinheim als Heimat und eine Stadt, in der wir uns wohlfühlen“, beschrieb sie. „Woinem in Masche“ zeige, was bürgerschaftliches Engagement hervorbringen kann. Breithecker: „Es macht Freude, sich zu engagieren, und wir hoffen, dass wir auch vielen anderen eine Freude machen. Das ist in schwierigen Zeiten wie diesen nicht hoch genug zu schätzen.“ Sie stellte jede und jeden einzelnen Häkelkünstler mit einer kleinen Anekdote persönlich vor.

Häkelkunst Symbolbild
Tobias Schindler, der Leiter des Weinheimer Kulturbüros, verwies darauf, wie viel Fleiß und Präzision, vor allem wie viel Geschick in die Häkelkunst – Exponate eingeflossen sind. Und er konnte sich vorstellen: „Zweifellos waren viele Stunden der Planung, des Ausprobierens und des Noch-einmal-anders-Denkens erforderlich, damit diese Ausstellung entstehen konnte.“ Er bescheinigte: „Das Ergebnis zeigt eindrucksvoll, die hier Beteiligten verstehen ihr Handwerk. Sie können etwas.“ Die Ausstellung wirke akkurat, verspielt, farbenfroh und sogar ernsthaft. Sie zeige paradiesische Landschaften, die in ihrer Kraft und Energie Proportionen und Naturalismus vergessen lassen. Sie bildet ganze Straßenzüge ab, übersetzt den Detailreichtum historischer Gebäude in nicht weniger detailreiche Stilisierungen.
Jetzt ermöglicht einen Rundgang entlang an den Kunstwerken, die Stadt Weinheim mit anderen Augen zu sehen – aus der Perspektive von Menschen, die diese Stadt Heimat nennen, sie lieben und beobachten. Und er bekannte: „Die Ausstellung bewegt mich. Sie stimmt mich fröhlich und positiv. Vielleicht, weil sie mich die Liebe nachfühlen lässt, die in ihre Erstellung eingeflossen ist. Vielleicht, weil mir gerade ihre Vielfältigkeit einen Eindruck von Gemeinschaft vermittelt. Vielleicht, weil sie für mich eine Einladung darstellt, Weinheim als Heimat zu erleben.“
Die Häkelkunst Ausstellung „Weinheim in Masche“ ist im Museum (Amtsgasse 2) zunächst den Sommer über zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen: Dienstag bis Donnerstag, Samstag 14 Uhr bis 17 Uhr, Sonntag 10 Uhr bis 17 Uhr. Kinder zahlen keinen Eintritt.