Ekin Deligöz, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, besuchte gemeinsam mit Bildungsbürgermeister Dirk Grunert das Kinderhaus Käfertal. Nach einem Rundgang durch die Einrichtung tauschte sie sich mit den Fachkräften vor Ort über die Erfahrungen mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ aus. Im Kinderhaus Käfertal werden mehr als 25 verschiedene Sprachen gesprochen. Bereits seit 2018 nimmt die Einrichtung als eine von 31 städtischen Kitas am Bundesprogramm teil. Eine qualifizierte Sprach-Kita-Fachkraft (SKF) kann aufgrund des Förderprogramms zusätzlich beschäftigt werden.
Der Besuch der Staatssekretärin fand vor dem Hintergrund der befristeten Weiterförderung des Bundesprogramms statt. Das Bundesfamilienministerium wird das Förderprogramm noch bis zum Sommer des kommenden Jahres weiterfinanzieren. Damit soll der Übergang in eine mögliche Finanzierung aus Landesmitteln geschaffen werden.
Appell an Land, schnell für Planungssicherheit zu sorgen
„Uns allen ist bewusst, wie bedeutend Sprachförderung für Kinder ist. Deshalb ist es wichtig, von einem befristeten Bundesprogramm in eine nachhaltige Förderung der Sprach-Kitas überzugehen. Nachhaltigkeit, Stetigkeit und Zuverlässigkeit sind für den Aufbau einer stabilen Struktur in der frühkindlichen Bildung grundlegend“, betont Staatssekretärin Deligöz. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf die grundsätzliche Zuständigkeit der Länder für die sprachliche Bildung. Nach elf Jahren Programmförderung sei es nun Zeit, die sprachliche Bildung aus dem Status eines Modellprojekts herauszuholen und in den Strukturen der Länder zu verankern.
Bildungsbürgermeister Grunert ergänzte „Wir appellieren an die Landesregierung wegen der besonderen Wichtigkeit des Programms, zeitnah für Planungssicherheit zu sorgen und den zuständigen Fachkräften eine Perspektive zu geben. Die erreichte Qualität muss dauerhaft abgesichert werden.“ Das Bundesprogramm habe eine stabilisierende Wirkung auf das gesamte Kita-System in der Stadt, so Grunert. Die über das Bundesprogramm etablierten Tandems aus Einrichtungsleitung und zusätzlicher Fachkraft seien außerdem ein sehr erfolgreicher und zielorientierter Ansatz zur Stärkung der Bildungsgerechtigkeit in den teilnehmenden Betreuungseinrichtungen, hebt Bildungsbürgermeister Grunert hervor. Gleichzeitig fungierten die Sprach-Kitas in den Trägerverbünden als Leuchttürme guter Praxis, an denen sich die anderen Kitas in Mannheim orientieren.
46 Kitas profitieren von Bundesprogramm in Mannheim
Zusätzlich zu den 31 städtischen Einrichtungen haben auch 15 Kitas freier Träger vom Bundesprogramm in den zurückliegenden Jahren profitiert. Durch die bedarfsorientierte Steuerung kamen die Ressourcen zielgerichtet in den Vielfaltsquartieren und Quartieren mit sozialen Problemlagen an. Alle beteiligten Kinderhäuser weisen – entsprechend der Förderbedingungen – einen hohen Anteil an Kindern mit Deutsch als Zweitsprache aus.